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PIROSKA 7

"Ich glaube, es ist besser, wenn ich die Kleine meiner Schwester in Obhut gebe, die ist eben in Urlaub und kann sich um Marika kümmern. Ich habe ja morgen Nachmittag frei, da fahre ich mir ihr im Zug nach Miskolc und komme Freitag morgen wieder hier an, bis dahin kannst du ja die Tiere versorgen. Später werde ich dann die Fütterungen morgens und abends irgendwie hinbekommen oder frage einen Kollegen, daß er mir hilft."

"Na gut!" stimmte ich zu. "Das ist deine Sache. Ich werde aber lieber schon alles vorbereiten, damit du morgen alle Sachen für das Kind hast!"

"Das ist mir recht!" meinte mein Mann, dann widmete er sich seinem kalten Abendbrot, das ich inzwischen zubereitet hatte. In der Nacht war er seit langem wieder einmal sehr zärtlich zu mir.

"Paß gut auf dich auf!" flüsterte er mir ins Ohr. "Und komm so bald wie möglich wieder nach Hause!"

"Mach dir nur keine Sorgen, es wird schon alles gut gehen!" beruhigte ich ihn. "Die paar Tage werden wir schon hinter uns bringen!" Am nächsten Tag war ich schon mit dem Frühzug in Debrecen und besorgte mir meine Fahrkarte für den nächsten Tag. Die freundliche Dame zwinkerte mir zu und wünschte mir eine gute Reise, auch wenn der Anlaß ein trauriger sei. Mittags verabschiedete ich mich dann von meiner kleinen Tochter und Lajos. Marika schien erfreut zu sein, einmal mit Papa zu ihrer Tante zu fahren und ich war beruhigt, daß sie es so leicht nahm und mir keine Abschiedsszene bereitete.

"Ich hole Marika Mittwoch früh ab, dann sind wir wieder zuhause, bis du eintriffst!" versprach mir Lajos, als er mir einen kleinen Abschiedskuß auf die Wange hauchte.

"Macht's gut ihr beiden und seid schön brav!" meinte ich lächelnd, als die beiden sich zum Bahnhof auf den Weg machten. Dann packte ich auch meine Sachen und ging früh schlafen, denn der nächste Tag begann schon sehr zeitig für mich und würde lange und anstrengend sein. Doch die Reise ging glatt vonstatten und auch die Trauerfeier, die sowieso nur in der Familie abgehalten wurde, brachte ich gut hinter mich. Der Zug brachte mich dann wieder sicher Richtung Heimat. Spät in der Nacht erreichte ich Hortobágy und freute mich schon auf das Wiedersehen mit Lajos und Marika, obwohl ich sehr müde war und mich nach meinem weichen und warmen Bett sehnte, denn das Zugabteil war alles andere als gemütlich und geheizt gewesen! Zu meinem Erstaunen sah ich kein Licht aus den Fenstern schimmern, als ich, meinen schweren Koffer kaum noch tragen könnend, in unsere Straße einbog.

"Komisch, sind sie etwa schon zu Bett gegangen?" flüsterte ich vor mich hin, als ich am verschlossenen Hoftor stand. Unsere Kuvasz-Hündin kam schwanzwedelnd auf mich zu und leckte mir die Hand, als ich sie zur Begrüßung streichelte, die Schweine grunzten aufgeregt und die Hühner saßen zwar im Stall, aber die Tür war nicht verschlossen, wie sonst immer zur Nacht. Was war hier los? Mit einem mulmigen Vorgefühl ging ich zur Haustür, die verschlossen war! Was sollte das bedeuten? Wieso war hier niemand? Lajos hatte mir doch versprochen, Marika noch am Vormittag bei seiner Schwester abzuholen und selbst, wenn er einen späteren Zug genommen hatte, hätte er längst zuhause sein müssen! Es war doch nichts passiert? Mühselig kramte ich meine Hausschlüssel aus meiner Handtasche und öffnete die Tür.

"Igitt!" entfuhr es mir laut, als ich die Tür aufstieß und mir ein ekliger Geruch entgegenkam. Was war das denn? Ich stellte meinen Koffer im Flur ab und machte Licht.

"OH NEIN!" Ich schrie es hinaus und machte so meiner Enttäuschung, Wut, Ekel Verblüffung oder was sonst noch alles sich in diesen wenigen Sekunden in mir an Gefühlen ansammelte und herauswollte, Luft. Wie sah denn nur die Wohnung aus! Entsetzt ging ich von einem Zimmer ins andere und entdeckte immer neue Schreckensbilder! In der Küche stapelte sich das ungewaschene Geschirr und Essensreste lagen überall herum, die zum Teil schon mit einer dicken Schimmelschicht überzogen waren! Im Schlafzimmer herrschte noch so halbwegs Ordnung, wenn man einmal von dem total verwüsteten Bett und den überall herumliegenden Klamotten absah. Das Badezimmer war ebenfalls unaufgeräumt, schmutzige Wäsche hing aus der Waschmaschine und Handtücher lagen zusammengeknüllt in jedem Winkel. Im Kinderzimmer herrschte leidliche Sauberkeit, wenngleich auch dort Sachen verstreut lagen, die eigentlich nicht dorthin gehörten! Aber den eigentlichen Schock versetzte mir der Zustand des Wohn- und Eßzimmers! Was hatte es hier nur gegeben? Ein wüstes Gelage? So schien es jedenfalls. Auf dem Tisch standen noch halbvolle und leere Bier- und Schnapsflaschen, einige Gläser meines teuren Services waren zerbrochen, der Boden mit Scherben besät. Einer der Stühle, die zwei Weltkriege und viele Umzüge heil überstanden hatten, lag zerbrochen in einer Ecke, bei einem anderen war ein Teil der Lehne abgebrochen. Und die Wände....... Ja, was war das nur an den Wänden? Es waren dort überall Spuren einer heruntergelaufenen Flüssigkeit zu sehen, die ich nicht zu identifizieren vermochte. Himmel, was war hier in den wenigen Tagen während meiner Abwesenheit geschehen? Und wo waren Lajos und die Kleine? Zitternd vor Wut und Übermüdung legte ich mich ins Bett und horchte mit klopfendem Herzen auf jeden Laut, der mir die Ankunft meiner Familie angekündigt hätte. Aber nichts geschah und schließlich mußte ich doch eingeschlafen sein, denn der laute Schrei meines Hahnes weckte mich am anderen Morgen. Ich kämpfte mich aus dem Bett, fütterte die hungrigen Tiere, die wohl zumindest am Vorabend keine Nahrung erhalten hatten und machte mich schweren Herzens ans Aufräumen. Wie anders hatte ich mir meine Ankunft zuhause vorgestellt! Der Vormittag war schon weit fortgeschritten, als ich endlich Schritte und die zarte Stimme Marikas im Hof hörte.

"Papa, ist die Mama jetzt wieder da?" fragte sie aufgeregt und mein Mann antwortete kurz angebunden:

"Sicher und hoffentlich hat sie auch schon aufgeräumt!" Toll! Darum war er wohl nicht früher nach Hause gekommen! Ich beschloß, ihn trotz allem zur Rede zu stellen. Als die Tür endlich aufging, stürzte meine kleine Tochter auf mich zu und umarmte mich stürmisch.

"Mama, Mama! Wie schön, daß du wieder da bist! Du hast mir sooooo gefehlt!" Ich nahm sie sanft in die Arme und küßte sie gerührt.

"Du hast mir auch sehr gefehlt, süßer Schatz!" flüsterte ich ihr ins Ohr. "Schau, ich habe dir auch etwas mitgebracht!" Damit zeigte ich auf das in Geschenkpapier eingewickelte Stofftier, welches ich ihr aus Deutschland mitgebracht hatte. Schnell hatte sie das Papier aufgerissen und ein "Oh, wie schön!" der Überraschung entfuhr ihr. Mit dem kuscheligen Pferdchen im Arm rannte sie zu mir und drückte mir einen dicken Kuß auf die Wange.

"Vielen, vielen Dank, Mama, das ist ein schönes Geschenk!" Damit verschwand sie in ihrem Zimmer, um das Pferd den anderen Stofftieren vorzustellen. So war ich allein mit meinem Mann.

"Hallo, Lajos!" begrüßte ich ihn kalt. "Das war eine schöne Überraschung gestern Abend!"

"Stört es dich, daß ich noch eine Nacht bei meiner Schwester verbracht habe? Meine Mutter hatte uns eingeladen, da konnte ich nicht gut absagen!" fuhr er mich an.

"Ja, es stört mich!" schrie ich zurück. "Nicht, daß ich dir verbiete, deine Mutter oder Schwester zu sehen, aber du hattest mir versprochen, mit Marika am Nachmittag wieder hier zu sein! Was glaubst du, was das für ein Gefühl war, hier in ein leeres Haus zu kommen? Da es ja hier keine Möglichkeit gibt, zu telefonieren, konnte ich mich auch nicht überzeugen, daß euch nichts zugestoßen war! Und dann der Zustand der Wohnung!!!!! Lajos, was ist hier geschehen?" Er ließ sich jedoch durch meinen aufgeregten Ton nicht aus der Ruhe bringen.

"Wenn die Katze aus dem Haus ist....." begann er, doch ich fuhr ihm in die Rede.

"Das Sprichwort kenn' ich zu Genüge! Ich will wissen, was genau hier los war!"

"Ich habe ein kleines Fest organisiert!" meinte Lajos frohgemut. "Dabei hat es leider etwas Bruch gegeben, aber das ist nur halb so schlimm!" wollte er mich beschwichtigen. Ich war sprachlos. Wie konnte er diesen Zustand des Hauses als "halb so schlimm" abtun!

"Lajos! Der halbe Hausrat ist kaputt, die andere Hälfte verschimmelt, die Wände in einem schrecklichen Zustand - was ist das eigentlich?" unterbrach ich meine Rede argwöhnisch.

"Oh, das sind nur ein paar rohe Eier!" lachte mein Mann auf. "Wir haben Fangen gespielt, aber einige von uns waren wohl nicht mehr in der Verfassung, die Eier aufzufangen, da sind sie eben an die Wände geknallt - es war sehr lustig!"

"Deinen Sinn für Humor möchte ich einmal haben!" fauchte ich ihn an. "Und wer bringt das alles wieder in Ordnung? Natürlich ich, die Frau!"

"Wer denn sonst?"

"Na toll, ich frage mich, warum ich überhaupt wiedergekommen bin?" fuhr mir heraus, so wütend war ich.

"Du hättest wirklich in Deutschland bei deiner verrückten Mutter bleiben können, wenn du die Sache so tragisch siehst!" fauchte mein Mann zurück.

"Schöne Aussichten! Tolle Begrüßung!" murrte ich beleidigt. "Ich scheine ja nur noch als Haushälterin einen Wert zu haben, aber da irrst du dich gewaltig!" beendete ich den Streit und verschwand in der Küche. Mein Mann murmelte etwas vor sich hin, dann hörte ich die Haustür zuschlagen und er war verschwunden. Wahrscheinlich tröstete er sich jetzt mit ein paar Saufkumpanen über das Unverständnis seiner Frau für seine derben "Späße". Der Tag, an dem ich die ungarische Staatsbürgerschaft in einer schlichten Zeremonie vor dem Bürgermeister überreicht bekam, war wie eine Erlösung für mich. Endlich konnte ich mich nach einer Arbeit umsehen, hatte die gleichen Rechte und Pflichten, wie all die anderen Frauen auch. So konnte ich Marika in den Kindergarten geben, der täglich von morgens sechs Uhr bis abends sechs Uhr geöffnet war, sollte ich eine Arbeit finden. Und die Gelegenheit kam schnell. Eines Tages sprach ich im Staatsgut vor und zeigte dem Personalchef mein brandneues Arbeitsbuch.

"Ich suche Arbeit hier im Staatsgut, vielleicht haben Sie gerade einen Platz frei?" Der Mann überlegte nicht lange.

"Mit Ihren Sprachkenntnissen können Sie schon morgen als Fremdenführerin in der Puszta anfangen!"

"Montag wäre mir lieber, ich muß erst noch Marika im Kindergarten anmelden und meinen Haushalt auf die neue Situation umstellen!" meinte ich fröhlich. Was mein Mann dazu sagen würde, wagte ich nicht auszudenken, würde ich doch mehr oder weniger seine Vorgesetzte sein!

"Hier ist schon der Formularvertrag, Sie können Ihn heute schon unterzeichnen." Damit schob der Personalchef mir einen Bogen gelbbraunen Papiers zu, auf dem einige wenige Klauseln standen. Ich las sie schnell durch, wußte, daß es sowieso keine andere Möglichkeit gab, wenn ich arbeiten wollte - und unterzeichnete. Der Personalchef schüttelte mir die Hand.

"Willkommen beim Staatsgut!"

"Vielen Dank! Und bis Montag also!" Das war geschafft, jetzt kam der etwas schwierigere Teil des Ganzen, ich mußte Lajos vor vollendete Tatsachen stellen! Zuerst meldete ich Marika im Kindergarten an, das ging ohne große Schwierigkeiten, denn laut geltendem Recht war jeder Ungar, Mann und Frau, gezwungen, zu arbeiten, lediglich die Frauen erhielten für jedes Kind drei Jahre bezahlten Erziehungsurlaub, ohne ihren Arbeitsplatz zu verlieren, also mußten die Kindergärten und Schulen dem Rechnung tragen. Nur für das Mittagessen und das Schulbrot am Nachmittag mußten wir, dem Einkommen entsprechend, einen Beitrag zahlen. Als mein Mann am nächsten Mittag nach Hause kam, hatte ich seine Lieblingsspeise gekocht und sogar noch einen Nachtisch vorbereitet. Argwöhnisch schaute Lajos mich an.

"Was gibt es denn zu feiern?" Ich setzte mich erst einmal auf meinen Stuhl, füllte dann Wein in unsere Gläser und schaute meinen Mann fest an.

"Lajos, wir feiern heute meine Anstellung im Staatsgut, Montag ist mein erster Arbeitstag!" lächelte ich ihn strahlend an, doch die gute Laune sollte schnell verfliegen. Lajos sprang von seinem Stuhl auf und schleuderte sein Glas auf den Boden, wo es in tausend Scherben zerbrach und der Wein in alle Richtungen spritzte.

"Das ist doch nur ein Witz, was? Das wirst du nicht wagen! Ohne meine Einwilligung beim Staatsgut um Arbeit zu betteln!" Er redete sich richtig in Rage und brüllte nun fast. "Was hast du dir dabei gedacht?" Ich war schon bei seiner ersten Reaktion zusammengezuckt, doch nun mußte ich ihm Rede und Antwort stehen, komme, was wolle.

"Lajos, ich bin eine erwachsene Frau, ungarische Staatsbürgerin und deshalb gehalten, mir eine Arbeit zu suchen. Ich habe heute den Vertrag unterschrieben und werde am Montag meine Arbeit beginnen!"

"Das wirst du nicht!"

"Das werde ich doch!"

"Das erlaube ich nicht!"

"Da kannst du nichts mehr dagegen unternehmen, es ist alles vertraglich geregelt!"

"Das werden wir ja sehen!" Schrie er mir entgegen. Dann schien ihm ein Gedanke zu kommen.

"Als was willst du denn arbeiten?" fragte er gefährlich ruhig. Jetzt mußte ich die Katze aus dem Sack lassen.

"Als Fremdenführerin!" war meine knappe Antwort, doch er hatte auch so verstanden.

"Kommt nicht in Frage!" zischte er mich an. "Ich lasse es nicht zu, daß du so eine Art Vorgesetzte wirst für mich! Da würde ich ja zum Ziel allen Spottes meiner Kollegen! Stelle sich das mal einer vor: meine Frau will mir befehlen!"

"Ich will dir nicht befehlen, ich führe die Touristen auf den Kutschen in der Puszta herum und da werden wir uns eben manchmal zu den Vorführungen treffen. Aber ich rede weder in deine Arbeit, noch "befehle" ich dir irgendwas."

"Darauf läuft es aber hinaus!" beharrte mein Mann auf seiner Meinung. "Du stehst in der Hierarchie über mir, meldest Programme und Vorführungen an – und überwachst mich!" Ich schüttelte den Kopf und wollte versuchen, ihn zu überzeugen, daß das wohl kaum der Fall sein würde – und was nannte er überhaupt "Überwachung" und warum wollte er dies nicht, als er auf mich zukam und mich plötzlich mit einem schmerzhaften Griff am Oberarm packte.

"Wir gehen jetzt gemeinsam zum obersten Chef im Staatsgut und da machst du deinen Vertrag rückgängig! Ich finde es schon nicht gut, daß du überhaupt arbeiten willst, denn dann leidet deine Hausarbeit und das Kind....." jetzt schien ihm überhaupt erst einzufallen, daß ja auch Marika irgendwie versorgt werden mußte. "Was ist überhaupt mit dem Kind, wenn du arbeiten gehst?" wollte er wissen. Ich wand mich unter seinem harten Griff und stammelte:

"Das habe ich alles schon geregelt! Sie geht ab Montag in den Kindergarten!"

"So! Und von welchem Geld, wenn ich bitten darf?" höhnte mein Mann.

"Von meinem, Lajos, von meinem! Man hat mir gesagt, daß ich erst am Anfang des nächsten Monats für den abgelaufenen Monat bezahlen müsse, da habe ich aber schon mein Gehalt in der Tasche! Es ist also alles geregelt." versuchte ich ihn zu beschwichtigen, aber das ließ er nicht gelten.

"Ich muß zugeben, du hast das ja alles sehr fein hinter meinem Rücken geplant – aber du irrst dich gewaltig, wenn du denkst, daß damit alles geregelt wäre!" brüllte er mich an. "Du steigst aus dem Vertrag aus, sonst kannst du was erleben!" Er zog mich in Richtung Haustür, als ich mich ihm widersetzte.

"Lajos, jetzt ist Mittagspause im Büro, da kannst du sowieso mit niemandem sprechen und dann muß ich erst Marika zur Nachbarin geben, wenn du unbedingt willst, daß ich mit dir gehe!"

"Na los, dann bring das Balg schon weg!" fauchte er mich an und ließ mich endlich los. Auf meinem Arm wurden die blauen Flecke, die sein Griff hinterlassen hatte, immer sichtbarer. Ich holte Marika und brachte sie die wenigen Schritte zu meiner Nachbarin, die versprach, auf das Kind aufzupassen, bis ich wieder zurück sei. Dann mußte ich unter Bewachung seitens meines Mannes in das Büro des Staatsgutes gehen und dort den Chef um eine dringende Unterredung bitten. Lajos führte sich dort auf wie ein Irrer, doch blieb der Chef hart in seiner Behauptung, nach ungarischen Gesetzten sei der Vertrag rechtskräftig, ich müsse am Montag also mit meiner Arbeit beginnen. Dann versuchte er noch, meinen Mann zu überzeugen, daß meine Arbeit keineswegs die "Überwachung" der Hirten sei und ich auch zu einer anderen Branche des Riesenunternehmens zählen würde, also nicht als seine "Vorgesetzte" zu betrachten sei. Nur halbwegs zufriedengestellt nahm mein Mann dies zur Kenntnis und verließ, noch immer mit wütend blitzenden Augen, an meiner Seite das Büro. Das ganze Wochenende bekam ich ihn nicht mehr zu Gesicht, zum Einen, weil er Dienst hatte, zum Anderen, weil er seine Freizeit wohl im Fogadó verbrachte. Ich bereitete meine Tochter auf den Kindergartenbesuch vor und konnte beglückt feststellen, daß sie sich darauf freute, mit den anderen Kindern, die sie zum Teil schon kannte, endlich "in die Schule" gehen zu dürfen. So begann am Montag Morgen meine Arbeit als Fremdenführerin im Staatsgut Hortobágy!

 

"Meine Damen und Herren, ich heiße sie herzlich willkommen im Nationalpark Hortobágy! Bitte begeben sie sich auf die Kutschen, wir werden in wenigen Minuten unsere zweistündige Rundfahrt durch die Puszta beginnen!" Dieselbe Ankündigung sprach ich auch in Englisch, Französisch und Ungarisch aus, damit die Gäste aus aller Herren Länder sie auch verstehen konnten. Im Reiterzentrum in Máta standen dreizehn sogenannte Pusztabusse, große Planwagen, die von zwei stämmigen Nonius-Pferden gezogen wurden und je maximal fünfundzwanzig Personen aufnehmen konnten, bei schlammigem Wetter natürlich weniger, bereit, die Rundfahrt anzutreten. Nachdem alle Touristen bequem Platz genommen hatten, trabten die Pferde an. Zuerst ging es bei der Nachmittagsfahrt hinaus zu den Herden der Graurinder, danach kam die Vorführung der Pferdehirten und zum Schluß besuchten wir die großen Herden der Zackelschafe. Heute mußte ich wieder einmal eine besondere Verantwortung übernehmen: der Kutscher des einen Wagens war so betrunken, daß er sich kaum auf dem Bock zu halten vermochte, ich hatte also die Pferde eingeschirrt und nahm nun selbst auf dem Kutschbock Platz, um das Gespann sicher durch die Pußta zu fahren. Die Tiere, obwohl feurig und vor Kraft strotzend, ließen sich leicht lenken, außerdem fuhren wir im Konvoi, was die Sache noch vereinfachte. Als wir nach einem kleinen Akazienwäldchen die freie Ebene vor uns liegen sahen, begann ich mit meiner Führung.

 

 

"Der Nationalpark Hortobágy wurde 1973 als erster Nationalpark Ungarns gegründet, er umfaßt ca. 34000 Hektar, die Puszta selbst dehnt sich auf ca. 2300 Quadratkilometern aus. 1979 wurde der Nationalpark durch die UNO zum Biosphären- Reservat erklärt. Wir haben hier streng kontinentales Klima, die vorherrschende Windrichtung ist Ost. Die Temperaturunterschiede können gewaltig sein, im Sommer bis an die 38°C, im Winter bis - 35°C. Dabei ist die Luftfeuchtigkeit gering, nur gegen 30%, das jährliche Niederschlagsmittel liegt um die 400 mm. Früher, vor der Regulierung der Tisza, war das hier alles fruchtbares Überschwemmungsland, seit der Regulierung wurde es zu der trockenen Steppe, die sie heute hier sehen. Früher gab es auch sehr viel mehr Wald, vor allem mit Eichen bestanden, heutzutage pflanzt man schnellwüchsige Akazien als Windbrecher an, nur noch in einigen Teilen des Parks findet man vereinzelte alte Eichen." Wir kamen an einigen fast weißen Stellen im Boden vorüber, die gänzlich ohne Pflanzenbewuchs dalagen. Auf eine Frage eines Touristen hin erklärte ich:

"Der Boden hier ist sehr salzreich, aber auch sehr lehmig. An den Stellen, wo der Salzgehalt zu hoch ist, stirbt jedes pflanzliche Leben ab, selbst die hier heimischen salzliebenden Pflanzen können dort nicht mehr leben. Das Grundwasser steht hier sehr flach unter der Oberfläche, manchmal nur wenige Zentimeter, so daß der Boden im Sommer zwar zu einer betonartigen Messe zusammenbäckt, oft von tiefen Rissen durchzogen, bei einem kurzen Regenguß wird der Weg hier so glitschig wie Schmierseife, im Winter jedoch ist der Boden so morastig, daß allein Ochsengespanne mit hohen Rädern das Futter für die Herden herausfahren können. Stellenweise liegt auch die gesamte Grasfläche tief unter Wasser. Das sind dann paradiesische Zustände für die vielen Zugvögel, die hier Halt machen, vor allen Dingen Wasservögel. Im Nationalpark wurden von den in Europa vorkommenden Vogelarten schon 360 beobachtet, als ständige Brutvögel oder ziehende Gäste. Viel tragen dazu auch die fast 6000 Hektar künstlich und über dem Niveau der Puszta angelegten Fischteiche bei, deren natürliche Schilfgürtel Schutz und Schirm für viele Vogelarten sind. Die hier ansässige Fischzuchtabteilung des Staatsgutes beschäftigt sich Hauptsächlich mit der Zucht und dem Verkauf von Karpfen, Schleien, Brassen und anderen Nutzfischen in geringerem Maße. Außer den zu Zwecken der Arterhaltung und als Genbank gehaltenen Altrassen von Rindern, Schafen und Schweinen sowie den Pferden beschäftigt sich das Staatsgut mit der Haltung von etwa 45000 weiblichen Gänsen, davon 95% weiße Hortobágyer Gänse und 5% Rheinische weiße Gänse, die jährlich etwa 1,2 Millionen Eintagesküken ergeben. Die Gänse geben dreimal Daunen, dann werden sie als Fleischgänse geschlachtet. Außerdem gibt es etwa 24000 weibliche Dänisch-Pekingenten mit ca. 2 Millionen Eintagesküken und 8500 weibliche Perlhühner mit einer Jahresproduktion von 500000 Tagesküken. Auf den Weiden grasen etwa 325 Milchkühe der Hybridrasse Holsteinfriese-Ungarische Bunte, dazu über 300 Kälber. Eine Kuh gibt jährlich ca. 4800 l Milch. An Fleischrindern gibt es etwa 850 Herefordrinder mit ca. 840 Kälbern. Über 14000 Ungarisches Merinoschaf werden hier gehalten, dazu noch ca. 400 Schafböcke. Jährlich werden etwa 10000 Lämmer geboren. Die Schafe werden zum Teil gemolken, 130000 l Milch gehen in die Käserei und 84 Tonnen Wolle werden geschoren. Auf dem Schlachthof kommen jährlich ca. 50000 Lämmer zur Schlachtung. Das Ganze wird von etwa 1500 Menschen bearbeitet. Das Gut befaßt sich außerdem mit den Zweigen Schilf-, Wald-,  und Futtermittelwirtschaft, mit der Jagd und dem Tourismus. Zwei große Feste bestimmen im Sommer das Bild: Anfang Juli die internationalen Reitertage mit großem Markt und am 20. August, dem Nationalfeiertag und Tag des Neuen Brotes (Erntedank) dem Brückenmarkt mit Reitturnier, den es seit 1825 auf dem Platz neben der neunbogigen Steinbrücke, der längsten noch bestehenden Steinbrücke Ungarns, erbaut zwischen 1827 und 1833, gibt. Dort kann man alles finden, was Ungarn an handwerklichen und Gebrauchsgegenständen anzubieten hat, früher war es natürlich auch ein Tiermarkt, auf dem rege gehandelt wurde. Das Gestüt Máta selbst besteht seit 1671, als es zum ersten Mal urkundlich erwähnt wird, die Rasse Nonius wird seit 1873 hier gezüchtet, als der erste Noniushengst einheimischen Stuten zugeführt wurde.

Die hier heimischen Tierrassen sind das Graurind, eine Art, die es nur noch hier und in einer kleinen Nachzucht in Norditalien zu sehen gibt. Die Tiere werden ganzjährig im Freien gehalten, das einzige Kalb wird im Frühjahr geboren. Noch weiden hier ca. 1500 Tiere. Die Stiere können bis zu eine Tonne wiegen, ihre lyraförmigen, langen und starken Hörner sind gewaltige Waffen. Vor allem auf weichem, schlammigem Boden können sie sich sicherer bewegen, als ein Pferd, was manchmal zu Unfällen mit tödlichem Ausgang geführt hat. Am gefährlichsten sind die aus dem meist aus fünf Stieren bestehenden Rudel Ausgestoßenen, im Rudel die Schwächsten, die sich aber fürchterlich an allem rächen, das ihnen in den Weg kommt. Angst kennen diese Tiere nur vor den kleinen, aber wendigen und aggressiven Hunden, die sie in Nase oder Hoden bzw. Euter beißen. Diese Hunde sind meist Mischlinge der hier heimischen Rassen Puli und Pumi, selbst die Welpen greifen mit der Mutter im Rudelverband die riesigen Stiere furchtlos an. Diese Hunderassen werden auch zum Treiben der Zackelschaf-Herden benutzt. Sie sind überaus intelligent und arbeiten größtenteils alleine. Diese Zackelschafe gibt es in weiß oder schwarz, sie haben eine lange, lockige Wolle und korkenzieherförmig gedrehte Hörner. Heute leben noch etwa 800 Mutterschafe im Staatsgut. Zu den seltenen Rassen der Puszta gehört noch das Wollschwein, ein Tier, dessen Ferkel noch die Frischlingsstreifen der Wildschweine besitzen und das frei gehalten werden kann. Es benötigt zwar etwas mehr Zeit, um sein Mastgewicht zu erreichen, dafür hat es aber auch eine Speckschwarte von manchmal über 30 cm. Es gibt auch noch ein Reservat mit Wasserbüffeln, die früher als Zugtiere benutzt wurden und Wolle, Milch und Fleisch gaben, wegen ihres zum Teil recht wilden Charakters gerieten sie aber bald in Vergessenheit. Heute wahrt ein kleiner Bestand von einigen Dutzend Tieren die Tradition. Kommen wir nun zu den Pferden der Pußta: Hier werden die Rassen Nonius und ungarisches Halbblut gezüchtet. Es gibt etwa 60 Nonius Stutbuch-Stuten und etwa 20 Halbblut Stutbuch-Stuten. Insgesamt, mit allen Kutschpferden, Sportpferden und Reitpferden für die Touristen stehen etwa 350 Pferde im Gestüt. Die Rasse Nonius nimmt ihren Ausgang bei einem Anglo-Normänner Hengst namens Nonius, den die Österreicher in einer Schlacht von den Truppen Napoleons erbeuteten. Dieser Gelangte dann auf Umwegen in das Gestüt von Mezõhegyes in Ungarn, wo er Stuten verschiedenster Herkunft deckte. Die Rasse hatte früher einen großen Stamm, den von den saftigen Weiden in Mezõhegyes und einen kleinen, den Puszta-Nonius von den kargen Weiden Hortobágys. Der große Nonius war früher stolzer Karrossier für die schweren Kutschen, der kleine Nonius ein ausgezeichnetes Kavalleriepferd und für den leichten Zug in der Landwirtschaft verwendet. Heute nähern sich die beiden Erscheinungsformen einander, sie bilden ein genügsames, nicht zu schweres Reit- und Wagenpferd, das auch im Sport seinen Platz zu finden weiß. Zusätzlich, zur Verfeinerung, kreuzt man teilweise mit Vollblütern oder Hannoveranern, um ein noch mehr im Sportpferdetyp stehendes Tier zu gewinnen, das sind dann die ungarischen Halbblüter. Diese gewinnen zwar oft an Schick und Springvermögen, was aber manchmal auf Kosten des guten und willigen Charakters geht. Die Zuchtpferde werden in drei Herden frei in der Puszta gehalten. Die Mutterstuten mit den Fohlen beiderlei Geschlechtes bis zum Jährlingsalter, die Herde der jungen Stuten von ein bis drei Jahren und die jungen Hengste, ebenfalls von ein bis drei Jahre. Mit drei Jahren werden die Pferde ins Gestüt geholt, eingeritten und eingefahren und dann je nach Anlage weiterverwendet. Die Herden in der Puszta werden von berittenen Hirten, den Csikós, bewacht. Sie sind als einzige zu Pferde, jedoch ohne Hund und auch die höchsten in der Rangordnung der Hirten. Kommen nach ihnen die Rinderhirten, Gulyás, zu Fuß und mit Hund, die Schafhirten, Juhász, zu Fuß oder höchstens mit einem Esel beritten, mit Hund und als letzter der Schweinehirte, Kondás, zu Fuß, oft ohne Hund. In jeder Hirtengattung gab es den Oberhirten, dieser war dem Besitzer der Herde oder der Tiere die Jahresabrechnung schuldig und haftbar, dieser hatte - je nach Größe der Herde - mehrere Hirten unter sich, die wieder einige Lehrbuben zur Hilfe hatten. Früher lebten die Hirten meist das ganze Jahr über in der Puszta, waren ganz auf sich allein angewiesen. Oft hatten sie mehr Wissen als ein Tierarzt, wenn es darum ging, die ihnen anvertrauten Tiere zu heilen. Ihre Wohnung war eine kleine Hütte im Winter, im Sommer oft nur ein aus Schilf schnell zusammengebauter Unterstand. Die Küche oder "Bügeleisen", so genannt wegen seiner Form, bestand ebenfalls aus hohen Schilfbündeln, die dem Wind abgewandte Seite offen, in der auf offenem Feuer in eisernen Kesseln gekocht wurde. Die Speisen waren einfach, aber nahrhaft, Grundlager vieler Gerichte waren Speck, Kartoffeln, Zwiebeln oder Nudeln. Im Winter war oft das einzige Heizmaterial getrockneter Kuhmist. Die Hirten besaßen große Wachhunde, wie Kuvasz oder Komondor, welche die Herden und die Hirten bewachten und die früher häufig hier vorkommenden Wölfe vertrieben. Heute sind die Wölfe ausgerottet, nur vereinzelt kommt einmal einer von den Karparten herunter. Die Pußta ist wildreich, es gibt sehr viele Wildschweine, die oft in den Schilfgürteln der Seen leben, ihre Wurfnester aus zusammengedrücktem Schilf in der Mitte des Sees bauen und deren Frischlinge zu allererst schwimmen müssen, bevor sie festen Boden unter den Füßen haben. Viele Rehe bevölkern die Gebiete der Puszta, ebenso, wie in manchen Teilen Hasen vorkommen. Fasanen sieht man häufig, Rebhühner werden wieder eingebürgert. Eine Besonderheit der Tierwelt ist das Ziesel, eine kleine Nagerart, verwandt mit den Präriehunden der Steppen Nordamerikas. An manchen Stellen des Nationalparks sieht man viele Löcher im Boden, aus denen von Zeit zu Zeit diese kleinen Tiere fast ohne Scheu hervorschauen. Einer ihrer größten Feinde ist der Würgfalke, der oft auf einem Bodenhügel sitzt und auf seine Beute wartet."

 

Am Ende der Fahrt besuchten die Gäste noch das Hirtenmuseum an der neunbogigen Brücke gegenüber von der alten Csárda. Früher war dies die Wagenremise für die fahrenden Händler gewesen, heute wurden dort Kunsthandwerk und Dinge des täglichen Lebens der Puszta ausgestellt. Daneben gab es noch einen schilfgedeckten Rundbau mit einer Ausstellung der Flora und Fauna des Nationalparks.

 

"Können sie mir bitte sagen, wo ich den seltenen Schmetterling mit dem Namen xxxx finden kann?" Der ältere Herr mit sehr bayrischen Knickerbockern und einem Tirolerhut mit Gamsbart auf dem Kopf brachte mich zum ersten Mal in Verlegenheit. Zwar kannte ich die Puszta sehr gut, hatte auf meinen Streifzügen schon so manche seltene Vogelart zu Gesicht bekommen, doch das war mir neu.

"Mein Herr, wie stellen Sie sich das denn vor? Diese, wie Sie selbst sagen, sehr seltene Art von Schmetterling lebt natürlich irgendwo in der Puszta, aber wohl an keiner bestimmt auszuweisenden Stelle. Und selbst wenn ich Ihnen ungefähr einen Ort nennen könnte, so wird es sich dabei doch um einen der streng geschützten Teile des Nationalparks handeln, den niemand so einfach betreten darf. Ich kann Ihnen lediglich die genaue Adresse der Nationalparkverwaltung geben, dort können Sie sich dann direkt erkundigen und dort wird man Ihnen vielleicht auch einen in dieser Sache kundigen Führer mitgeben." Das war die einzige Lösung, die mir in dieser so kuriosen Angelegenheit einfiel. Der Herr schaute kaum auf, als ich ihm die Adresse überreichte und schritt mit einem in seinen dichten Bart gemurmelten:

"Danke!" davon. Es kam nicht oft vor, daß mir so ausgefallene Fragen gestellt wurden, doch gab es schon Touristen oder Vogelkundler, die von mir eine genaue Stelle bezeichnet haben wollten, wo denn dieses oder jenes Tier zu finden sei. Oft gab es Fragen zu Zugvogelstandorten mitten im Hochsommer oder die Störche wurden gesucht, die schon nach dem 15. August oft nur noch auf ihren Sammelstellen auf den Feuchtwiesen zu finden waren, in Vorbereitung ihres großen Zuges. Es gab aber auch andere Steine des Anstoßes: Viele - und ich muß es leider deutlich sagen - in der Mehrzahl Deutsche Urlauber, benahmen sich oft so, daß ich mich für das Ansehen meines Heimatlandes schämen mußte. So wie eine gutbeleibte "Dame", die nur mit einem Unterrock bekleidet vom Hotel in den kleinen Lebensmittelladen kam, oder die ältere "Dame" die einfach ganz "oben ohne" von Máta nach Hortobágy auf der Hauptstraße spazierte. Oft kamen Dorfbewohner zu mir, ich solle doch bitte verdolmetschen, daß die Kinder der "lieben" Gäste nicht mit schlammigen Gummistiefeln über den neuen Teppichboden laufen möchten, die hinterlassenen Flecken des salzhaltigen Schlammes ließen nur noch ein Auswechseln des Bodenbelages zu! Ich glaube aber, daß gerade die Kinder dieser Familie zuhause in Deutschland wohl die Wohnung auf Socken betreten müssen, damit ja alles sauber bleibt. Aber im Urlaub .....! Auch während der Kutschfahrten mußte ich einiges erleben. So waren wir gerade einmal während der Deckperiode bei den Graurindern. Der mir als sehr aggressiv bekannte Stier befand sich mitten in der Herde. Vom Hirten mit seinen Hunden weit und breit keine Spur. Ich befand mich auf der vordersten von sechs Kutschen und hatte beim vorherigen Halt allen Touristen in mehreren Sprachen, wie immer in solchen Fällen, erklärt, daß sie bei den Rindern bitte auf den Kutschen sitzenbleiben sollten, da die Gefahr eines Angriffes durch den Stier zu groß sei. Nun hielten also die Kutschen bei der Herde in einem weit auseinandergezogenen Halbkreis. Stieg doch plötzlich von einer der hinteren Kutschen ein Mann ab und ging mit seinem Foto noch näher an die Herde heran. Entsetzt muß ich sehen, daß der Stier von seiner Kuh abläßt und sich dem Mann vor Wut schnaubend und mit den Hörnern den Staub vom Boden aufkratzend, nährt.

"Bitte steigen sie wieder auf die Kutsche, der Stier greift an!" rief, nein, schrie ich in allen mir bekannten Sprachen und machte dazu unmißverständliche Zeichen mit meinen Händen. Doch der Mann schien die Gefahr nicht wahrzunehmen. Jetzt war gerade noch eine Kuh zwischen ihm und dem Stier. Ich hieß meinen Kutscher anfahren und gab auch den anderen ein Zeichen, vielleicht würde der Mann sich dann doch lieber seiner davonfahrenden Kutsche zuwenden. Ich betete nur, daß der Stier nicht schon zum Angriff übergehen würde, während der Mann noch auf die Kutsche steigen würde, es war schon einmal, vor langer Zeit, vorgekommen, daß ein wütender Stier eine vollbesetzte Kutsche einfach umgeworfen hatte. Zum Glück hatte es damals keine Toten gegeben. Als sich die Kutschen nun von der Herde fortbewegten, ging der Mann - ganz gemächlich - auf seine Kutsche zu und stieg auf. In diesem Moment erschien nun auch endlich der Hirte mit seinen Hunden und schickte diese gegen den Stier, der sich unwillig brummend in die Herde zurückzog.

"Das wäre noch einmal gut gegangen!" seufzte ich von ganzem Herzen erleichtert. "Warum der Mann mich nicht verstanden hat oder verstehen wollte?" Doch auf diese Frage kann mir auch mein Kutscher keine Antwort geben. Beim nächsten Halt wollte ich mir gerade den guten Mann vorknöpfen, als ich ihn auch schon auf mich zukommen sah.

"Aber mein Fräulein, Sie müssen sich nicht so aufregen!" beginnt er in bestem Ungarisch seine Rede. "Sie müssen wissen, ich habe zuhause auch zwei Kühe!" Mir verschlägt es erst einmal die Sprache, doch dann bricht mein ganzer Zorn aus mir hervor. Freundlich, aber bestimmt, stelle ich ihn zur Rede.

"Mein Herr, ich glaube Ihnen aufs Wort, wenn Sie mir sagen, sie haben zuhause zwei Kühe - aber nicht den aggressivsten Graurindstier der Hortobágy!!! Und wenn Sie sich schon in so selbstmörderischer Absicht dem Stier entgegenstellen, nur um ein paar Fotos zu machen, dann sollten Sie doch bitte auch daran denken, daß Sie das Leben und die Gesundheit weiterer zwanzig Menschen leichtfertig aufs Spiel gesetzt haben!" Erstaunt schaut er mich an.

"Ja warum denn?"

"Weil der Stier, wenn er sich einmal ein Ziel vorgenommen hat, dieses auch bis zum Ende verfolgt. Und wenn Sie dabei auf die Kutsche geklettert wären, um sich in Sicherheit zu bringen, dann hätte er die Kutsche aufs Korn genommen. Und im glücklichsten Falle wäre diese nur umgekippt!" Langsam scharen sich einige andere ungarische Reisende um uns, als sie bemerken, daß hier ein Streitgespräch im Gange ist. Doch der Mann läßt sich nicht zur Vernunft bringen.

"Mein kleines Dämchen!" lacht er, "Sie verstehen ja nichts von Kühen, ich aber um so mehr!" Sein Gehabe bringt mich in Wut, wie kann jemand nur so dumm sein!

 "Mein Herr, beim nächsten Halt können Sie den einen Csikós fragen, wie gefährlich oder nicht die Stiere sind, sein Vater wurde nämlich von einem solchen Stier getötet! Und weiß Gott, daß der Hirte die Gefahr kannte, die von einem solchen Stier ausgeht! Aber er wurde - und zwar zu Pferde - von einem ausgestoßenen Einzelgänger unverhofft angegriffen, der aus dem Schilf hervorbrach - und selbst die Geschwindigkeit seines Pferdes hat nicht ausgereicht, ihn das Leben zu retten!" Damit wendete ich mich ab und bestieg wieder meine Kutsche, um den Fahrplan nicht allzusehr aufzuhalten. Ich hörte aber noch, wie einige der ungarischen Mitreisenden des Mannes ihn nun zur Rede stellten, wahrscheinlich waren sie sich nun der Gefahr bewußt geworden, in die sie der Mann hätte bringen können. Aber auch ohne solche Besserwisser gab es genug brenzlige Szenen mit den Stieren. Mein höchstes Anliegen bei meinem Chef war immer, vor dem großen Bewässerungsgraben, über den zwei Brücken ins Gebiet der Stiere führten, Tafeln in mehreren Sprachen aufzustellen, um auf die drohende Gefahr hinzuweisen. Denn es kamen ja nicht nur organisierte Reisende in die Puszta. Wie oft sah ich Fußgänger oder Radfahrer die weite Ebene durchmessen und die Hirten, deren Aufgabe ja unter anderem der Schutz dieser Menschen war, waren oft unzuverlässig. Manche schliefen am hellichten Tage oder waren betrunken, oft kam auch der Wechsel, normalerweise Mittags, nicht zur rechten Zeit, der Abzulösende wartete jedoch nicht auf dessen Ankunft, sondern ging schon nach Hause - die Stiere sich selbst überlassend. Während eines meiner abendlichen Ritte sah ich einmal in der Ferne eine kleine Gestalt mit weitem, wehendem Umhang zu Fuß durch das Gebiet der Stiere streifen. Bevor der Besucher noch in Gefahr geraten konnte, hatte ich mein Pferd in Galopp versetzt und erreichte auf einem Umweg das Hirtenhaus.

"Hallo! Ist da jemand?" rief ich schon von weitem. Als ich mich näherte, brachen die Hunde in wütendes Gebell aus und dann öffnete sich auch die Tür der Hütte.

"Zoli, schicke schnell die Hunde, da kommt ein Fußgänger mit wehendem Umhang in Richtung auf die ruhenden Stiere!" rief ich dem Hirten zu, der sich mit einem kurzen Blick von der Wahrheit meiner Behauptung überzeugen konnte. Eilig wies er seine Hunde an, die Stiere zusammenzutreiben und in Richtung auf die Hütte zu führen. Der einsame Wanderer, ein Mann mit japanischen Gesichtszügen, wie ich im Vorbeireiten sah, als ich mich auf den Rückweg machte, setzte seinen Weg unbeschadet fort. Ich wagte nicht daran zu denken, was hätte geschehen können, wenn ich nicht zufällig heute und hier vorbeigeritten wäre. Auch bei der Vorführung der Pferdehirten gab es manchmal gefährliche Momente. Ich will nicht von den Verantwortlichen eines Modejournals reden, die ihre Topmodells, die noch nie in ihrem Leben auf einem Pferd gesessen hatten, eines tollen Bildes wegen frei auf einem Hirtenpferd ohne Sattel sitzen ließen, bei der zweiten jungen Frau begann das Tier plötzlich durchzugehen, wahrscheinlich war es den flatternden Schal und Rock nicht gewöhnt, die Frau stürzte und verletzte sich schwer. Ich will auch nicht von der "Reiterin" sprechen, die zu ihrem Glück vor dem Abritt bei mir die Karten kaufen wollte und sich in Stöckelschuhen und enganliegendem Minirock präsentierte.

"Ich hätte gerne eine Karte für einen Zweistundenritt!" erklärte sie in schönstem Norddeutsch. Da der Ritt schon in zehn Minuten losgehen würde, fragte ich sie:

"Haben Sie Ihre Kleidung im Wagen hier in Máta? Dann können Sie sich noch schnell in den Duschräumen des Reiterstübchens umziehen!" Zu meinem Erstaunen schüttelte sie den Kopf.

"Ich besitze keine Reitsachen, ich will so mit, Sie können mir glauben, ich bin eine versierte Reiterin." Jetzt mußte ich fast lachen, doch ich nahm mich zusammen.

 "Wenn Sie eine versierte Reiterin wären, dann wüßten Sie auch, daß es lebensgefährlich ist, in einem solchen Aufzug ausreiten zu wollen. In Ihrem eigenen Interesse werde ich Ihnen keine Karte verkaufen. Zwar geschieht hier alles auf eigene Gefahr, doch wären Sie auch ein Risiko für Ihre Mitreiter, auf die ich auch Rücksicht nehmen muß." Beleidigt zog die gute Dame von dannen, doch bin ich sicher, daß ich ihr einen Krankenhausaufenthalt, um das Mindeste zu nennen, erspart hatte. Die Pferde waren zwar zum größten Teil gut zugeritten, doch hatte ich schon Reiter erlebt, die sicher gut in einer Reitbahn oder Halle mit den ihnen zur Verfügung stehenden Leihpferden umgehen konnten, aber das hier war etwas ganz anderes. Die feurigen Pferde kannten jeden Fuß- oder besser: Hufbreit Boden, das Grundtempo war höher, als je in einer Reitbahn - der Enge wegen - geritten werden konnte. Und wenn das Leitpferd in einen rasanten Galopp fiel, dann folgten die anderen Pferde ebenso. Wer da nicht ausgezeichnet im Sattel saß, der wurde entweder zur Last der besser reitenden Begleiter oder er würde den Ritt nicht ohne Sturz beenden. In späteren Zeiten wurde es eingeführt, daß die Reiter erst einmal auf dem großen Platz einige Runden hinlegten, um zu zeigen, daß sie ein Pferd beherrschen konnten, dann erst ging es in die Puszta, wer den Test nicht bestand, der erhielt sein Geld zurück, wurde aber nicht mitgenommen. Nein, ich will von den Besserwissern reden, die beim Treiben der Herde in gestrecktem Galopp in einem engen Zirkel um die stehenden Kutschen herum sich in die Laufrichtung der Herde stellten, um die herannahenden Tiere auf den Film zu bannen. Als ich einmal in letzter Sekunde einen solchen waghalsigen Touristen zwischen die Kutschen zerren konnte, zischte er mir zornig zu:

"Was erlauben Sie sich eigentlich, Sie haben mir mein tolles Foto vermasselt!"

"Ich habe Ihnen zumindest die Gesundheit gerettet!" bemerkte ich trocken.

"Wieso denn das?" erstaunte sich der Gast. "Ich habe gehört, Pferde treten nie auf einen Menschen!" Diese - an sich wahrheitsgetreue - Meinung hatte ich schon oft mit anhören müssen. Deshalb berichtigte ich den Mann auch sofort:

"Im allgemeinen stimmt das auch, aber hier werden die Pferde von den Hirten mit der Peitsche angetrieben, sind es so gewöhnt, daß sie die Kutschen im kleinstmöglichen Bogen umgehen - und können nicht ausweichen! Da würden sie nämlich in ein anderes Pferd hineinrennen und das vermeiden sie eben auch. Die Tiere wissen, daß sie hier nie auf Hindernisse treffen, dazu sind nämlich Reiseleiter wie ich da, um sie, die Gäste, vor den Gefahren der Herde zu warnen. Deshalb ist Ihr Platz hinter den Kutschen, bei den anderen Touristen." Der Mann schien trotz allem nicht überzeugt:

"Ich habe aber bezahlt, deshalb kann ich tun und lassen was ich will, Sie haben dafür zu sorgen, daß mir nichts geschieht!" Da befand er sich aber sehr im Irrtum.

"Sie haben bezahlt für die Rundfahrt in der Kutsche, auf der Karte steht aber auch, daß hier alles auf Ihre eigene Gefahr hin passiert. Ich bin nicht zu Ihrem Schutz angestellt, sondern habe Sie nur auf die Gefahren hinzuweisen, was ich ja auch vor jeder Fahrt und auch noch bei den einzelnen Halten tue. Aber ich bin nicht verpflichtet, Ihren Schutzengel zu spielen, wenn Sie sich nicht an die Warnungen halten wollen." Damit begab ich mich wieder zu den übrigen Gästen, um ihnen das nun folgende Schauspiel der Hirten zu erläutern.

Manchmal gab es auch delikate Situationen anderer Art. So zum Beispiel, als ich eine kleine Gruppe älterer Österreicherinnen in die Puszta begleitete. Wir fanden alle auf einer Kutsche Platz, ich brauchte nur in Deutsch zu sprechen und die Stimmung war heiter. Am liebsten hatte ich es immer, wenn ich interessierte Zuhörer fand, die mir auch ungewöhnliche Fragen stellten und mir zeigten, daß sie etwas für die Natur übrig hatten. Als wir nun gegen Ende der Fahrt an einem der Ziehbrunnen die Pferde tränkten, machte der etwas angetrunkene Kutscher, fast ein Dauerzustand bei einigen, abfällige Bemerkungen in ungarisch über einige der Damen zu einem der Hirten, die ebenfalls am Brunnen waren. Die betroffenen Damen befanden sich zudem in Hörweite. Als sie wieder auf der Kutsche saßen, bemerkte die eine Dame zu mir auf deutsch:

"Ich werde mich bei dem Chef der Kutscher über diesen Mann beschweren, bitte teilen Sie mir mit, wer der Verantwortliche hier ist. Nur weil wir unter uns deutsch reden,  sind in unserer Gruppe doch auch mehrere Ungarinnen, die schon lange in Österreich leben und wir haben genau verstanden, was der Mann über uns gelästert hat. Ich hoffe, Sie haben Verständnis für unsere Beschwerde und helfen uns, damit in der Folgezeit solche Zwischenfälle vermieden werden können." Ich konnte dem nur zustimmen, war es doch auch mir ein Greuel, wenn die hiesigen Arbeiter abfällige Bemerkungen über die Gäste machten. Natürlich kam der Kutscher mit einem Rüffel seitens des Chefs davon, weitergehende Folgen hatte der Zwischenfall nicht.

Meine Arbeit brachte mich mit vielen Menschen zusammen und bereicherte meine Erfahrungen in vieler Hinsicht. Schöne Erinnerungen habe ich an die vielen Tage, die ich mit Naturfilmern aller Herren Länder verbringen durfte. Nicht selten kam es vor, daß ich alleine die Kutsche lenkte, welche die Männer schon sehr früh morgens in die Puszta brachte und erst nach Einbruch der Dunkelheit wieder zurückkehrte. Ich konnte viel bei ihnen lernen, doch manchmal stimmte es mich traurig, wenn der Kommentar im späteren Film nicht der Wahrheit der Bilder entsprach.

Den Winter verbrachte ich größtenteils im Büro, dachte neue Konzeptionen für die Touristikabteilung aus, die dann doch fast alle von meinem Chef verworfen wurden. So plante ich einmal, einen Prospekt an alle deutschen Universitäten zu verschicken, mit Sonder- und Pauschalangeboten für Studenten.

 
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