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BETYÁROK Roman 6

Derweil begann der Tag auf dem Gut wie jeder andere. Doch auf einmal zerrissen Schreie die Stille des Morgens:

„Zu Hilfe! Die Gräfin wurde beraubt!“ Entgeistert starrte Márika auf die leere Schmuckschatulle. Der Hausherr stürzte aus seinem Zimmer und traf dabei auf den Grafen Molnár.

„Wer schreit hier so? Meine Tochter will sich ausruhen!“

Márika stand knicksend vor dem Hausherrn, den Mann neben ihm beachtete sie kaum, so entging ihr auch sein durchdringender Blick.

„Herr Graf, die Kom- die gnädige Gräfin ist bestohlen worden! Alles Geschmeide ist verschwunden und auch die Gedenkmünzen!“

„Weiß meine Tochter schon davon? Wo ist sie eigentlich?“ wendete sich ihr Vater an Graf Molnár.

„Sie – ehem – sie hat eine dringende Sache zu erledigen.“ brachte dieser schließlich heraus, doch konnte er damit den alten Grafen nicht täuschen:

„Sie ist also wieder davongelaufen!“ stellte er trocken fest.

„Ja könnt ihr sie denn nicht halten? Sie ist doch eure Frau!“

Molnár deutete auf das Kästchen:

„Ach, sie war wohl nervlich etwas durcheinander, doch glaube ich nicht, daß sie lange ausbleiben wird“ versuchte er den Vater zu beschwichtigen:

„Denkt lieber an den Raub! Wer kann das nur gewesen sein? Sicher ein Fremder!“

„Ein Fremder?“ Graf Hajdú erinnerte sich an etwas. „Da habe ich doch wirklich diesen Kerl laufen lassen!“ ereiferte er sich „und dabei hatte der doch so ein ehrliches Gesicht!“

„Was, ihr hattet den Räuber gefaßt? Und wieder laufen lassen?“

„Ich dachte, er käme von einem Stelldichein! Denn was er sagte mit meinem Stallmeister – also so etwas! Was ist denn noch, Márika?“ fragte der Graf das junge Mädchen, als diese sich zögernd näherte.

„Verzeiht mir, Herr Graf, doch habe ich eure letzten Worte mitbekommen. Wann habt ihr den Fremden gefaßt?“

„Na, in der Nacht, bevor Graf Molnár die Komtesse befreite!“

Erleichtert seufzte Márika auf: „Dann war er es nicht! Der Mann, der euch in die Quere kam, ist mein Verlobter, der Csikós Péter, der stiehlt nicht!“

„Ach so!“ höhnte Molnár, „Weil so eine freche kleine Kreatur behauptet, ihr sauberer Verlobter sei kein Räuber, so wollt ihr ihr glauben!“

„Márika ist seit ihrer Geburt auf dem Gut, ich glaube ihr.“ bemerkte der alte Graf einfach und lächelte bei dem dankbaren Blick aus Márikas Augen, der ihm das Herz erwärmte bei so viel Kälte, die aus den Worten seines Schwiegersohnes klang.

„Dann muß es der Räuberhauptmann gewesen sein!“ ereiferte sich Molnár, „der wollte nicht nur das Lösegeld, sondern mehr!“

„Ach, das führt zu gar nichts, wenn wir hier leere Vermutungen aufstellen“ unterbrach ihn der Hausherr, Márika, weißt du, was fehlt?“

„Das Kästchen ist leer, also hat der Räuber den Rubinschmuck und die Kollektion mit den Diamanten mitgehen lassen, dazu zwölf Gedenkmünzen, einen kleinen goldenen Haarreif, mehrere Armbänder mit Saphiren und Amethysten, einige Ringe, dazu die doppelreihige Perlenkette – und den Siegelring!“

„Was, auch der Ring, den meine liebe Frau, Gott hab sie selig, von unserem Herrscher erhielt, als sie mir angetraut wurde?“ Der alte Graf schien unter dem Schlag zu zerbrechen. Die kalte Stimme seines Schwiegersohnes rief ihn in die Wirklichkeit zurück:

„Entschuldigt mich bitte, aber ich habe Wichtigeres zu tun!“ Damit entfernte er sich, in dem Bewußtsein, die Spuren gut verwischt zu haben.

„Na, der ist wohl verrückt geworden! Erst die Braut, dann der Schmuck!“ lachte Márika, doch der Graf wies sie in ihre Schranken.

„Werde nur nicht ausfällig, ich weiß, daß du meine Entscheidung, Julika ihm anzutrauen, nicht billigst, doch behalte deine Gedanken für dich. Und daß mir keiner von dem Diebstahl erfährt!“

„Verzeihung, Herr Graf, ich entschuldige mich für mein Verhalten. Doch ohne die Gräfin will ich hier nicht bleiben. Gewährt mir die Bitte, daß ich zu meinen Verwandten fahre, bis die Gräfin zurück ist.“

„Du darfst zu deinen Verwandten fahren, ich stelle dir eine Kutsche zur Verfügung und werde dich benachrichtigen lassen, sobald meine Tochter wieder hier ist“ antwortete ihr der alte Graf. Dann ging er hinaus. Im Garten führte sein Weg ihn unbewußt zum Gatter. Es erstaunte ihn nicht, daß der Hengst fehlt, dies hatte er nicht anders erwartet. Er suchte nach einem Anzeichen, das ihm die Flucht seiner Tochter verständlich machen könnte, aber außer einem kleinen Stück Seide von Julikas Hochzeitskleid fand er nichts und seufzend kehrte er ins Haus zurück, sich damit abfindend, daß er sein Kind wohl nie verstehen würde.

 

Márika war vor einem kleinen Gasthof abgestiegen. Ein junger Bursche führte das vom Grafen zur Verfügung gestellte Pferd gerade in einen Schuppen, um dann die Kutsche in eine Remise zu bringen. Márika begab sich schnellen Schrittes ins Gastzimmer, wo der beleibte Wirt hinter der Theke mit den Schutzlatten, die ihn und seine Flaschen vor den Angriffen allzu tief ins Glas schauender Gäste bewahren sollen, eifrig Gläser putzte.

„Guten Abend“ grüßte Márika, „kann ich hier ein Zimmer für die Nacht erhalten und ein warmes Abendessen?“

„Aber selbstverständlich“ erwiderte der Wirt und rief seine Frau aus der Küche: „He, Anuschka, bring der jungen Dame hier ein gutes Essen und zeig ihr dann das Zimmer, wo sie sich ausruhen kann! Der Lajos soll sich um das Gepäck kümmern!“

„Vielen Dank, für eure Mühe“ meinte Márika dann ließ sie sich erschöpft auf eine der hölzernen Bänke fallen. Es dauerte nicht lange, so erschien die Wirtin, die ihren Mann an Leibesumfang gar noch übertraf, mit dampfenden Schüsseln, die sie vor Márika auf den Tisch stellte.

„So, meine junge Dame, hier ist das Abendessen, ich hoffe, es schmeckt euch! Wir haben hier unter der Woche nicht viel Besuch, die Leute kommen meist nur, wenn Markttag ist. Und Stammgäste haben wir hier nur einen, doch der wird euch nicht stören, das ist ein lieber Mensch, der Péter....“

„Meint ihr etwa Péter, den Pferdehirten?“ unterbrach sie Márika in ihrer Redeflut.

„Ja kennt ihr ihn denn?“ staunte nun die Wirtin.

„Er ist mein Verlobter“ hauchte Márika und ihre Wangen überzogen sich mit einem leichten Rot. „Kehrt er jeden Abend hier ein?“

„Nicht immer“ antwortete die Wirtin, dabei fiel ihr Blick aber unwillkürlich aus dem Fenster. Was sie da sah, ließ sie eine finstere Miene aufsetzen.

„Da kommt einer, doch Gäste von der Sorte sind hier nicht gerne gesehen.“

In der Tat schien der Neuankömmling, der soeben den Raum betrat, nicht zu den besten Menschen zu gehören. Sein Anzug war lumpig und zerrissen und sein von Narben durchfurchtes Gesicht ließ auf nichts Gutes schließen. Lautstark bestellte er Schnaps, dann setzte er sich auf eine Bank, dabei fiel sein Blick auf Márika.

„Na sieh mal einer an! So ein süßer kleiner Spatz! Wie gemacht zum Küssen!“ Spottete er und ging auf Márika zu, die wie versteinert auf ihrem Platz saß.

„Laßt die Dame in Frieden!“ wies ihn die Wirtin zurecht, doch so schnell gab der Bursche nicht auf.

Mit einem schnellen Griff hatte er die bestürzte Márika gefaßt und wollte sie an sich ziehen, da erhielt er von hinten einen Schlag auf den Kopf, der ihm fast die Besinnung raubte. Der Wirt hatte mit einer wohl schon zu ähnlichen Zwecken dienenden Holzlatte zugeschlagen.

„Bei mir werden keine Damen belästigt!“ herrschte er den Kerl an und schob ihn zur Tür hinaus.

„Das werdet ihr mir noch büßen!“ drohte der Mann mit zur Faust geballter Hand, dann trollte er sich von dannen.

 

Langsam ritt Péter im Abendrot über die Puszta. Es herrschte wohltuende Stille, nur unterbrochen vom Schrei einer kleinen Eule und dem Quaken der Frösche im Schilf des nahen Flusses. Ein leiser Windhauch strich über das weite Land. Der Hirte fühlte sich eins mit der Natur und seinem Pferd. Nur aus dem Augenwinkel nahm er eine sich schnell entfernende Gestalt wahr, denn seine ganze Aufmerksamkeit galt plötzlich einem hellen Schein vor ihm. Plötzlich kam ihm ein fürchterlicher Verdacht!

„Mein Gott, das Gasthaus es muß lichterloh brennen, wenn man es bis hier her sehen kann!“ Er gab seinem Pferd die Sporen und war in kürzester Zeit am Ort des Unglücks. Zum Glück stand nur das Nebengebäude in hellen Flammen, der Gasthof selbst war noch unversehrt. Und so bemühten sich auch der Wirt und seine Gesellen nur darum, Funken und brennende Teile vom Schilfdach des Hauses abzuhalten und dachten nicht ans Löschen der alten Scheune. Márika rannte verzweifelt auf und ab, als Péter in den Hof ritt. Mit einem Freudenschrei warf sie sich ihm an den Hals, kaum daß er vom Pferd gesprungen war.

„Péter, Liebster, du mußt mir helfen! In der Scheune ist das Pferd des Grafen! Er gab es mir zu treuen Händen, damit ich schneller zu meinen Verwandten gelangen könne! Aber niemand will es retten!“

Mit einem schnellen Blick hatte Péter die Lage überschaut und handelte. Er schüttete sich einen Eimer mit Wasser über, dann drang er zu dem lichterloh brennenden Gebäude vor. Die Hitze war schier unerträglich und beißender Rauch drang ihm in die Lungen, doch fand er endlich die Tür und konnte sie mit einer größeren Kraftanstrengung  öffnen, auch wenn er sich an dem glühenden Riegel die Hand verbrannte. Drinnen standen Stroh und Heuballen in hellen Flammen, doch wie ein Wunder war der Stand des Pferdes noch nicht betroffen. Mit all seinem Können mußte Péter das verängstigte Tier dazu bewegen, ihm durch Feuer und Rauch  zu folgen. Doch kaum war es aus der Tür, so entriß es sich dem Hirten und sprang in weiten Sätzen von Panik getrieben davon. Dieser konnte sich gerade noch in Sicherheit bringen, bevor der Schuppen unter lautem Getöse in sich zusammenstürzte. Für einen kurzen Moment übermannte Márika der Gedanke, daß es der geliebte Mann nicht geschafft haben könnte und er unter den qualmenden Trümmern begraben läge, doch als der Rauch sich etwas verzieht, sah sie Péter heil auf sich zukommen und mit einem glücklichen Aufschrei sank sie in Ohnmacht – die Aufregung war einfach zu viel für sie gewesen.

 

Graf Molnár saß in der Bibliothek des Herrenhauses und blätterte gelangweilt in einem Buch. Auf einmal warf er es kurz entschlossen in eine Ecke und sprang auf:

„Diese Untätigkeit ist zum Verzweifeln!“ Mit schnellen Schritten verließ er den Raum und ging in den Garten, wo sein Weg ihn wie zufällig zu dem Gatter führte. Im Gezweig eines kleinen Busches leuchtete es weiß. Der Graf bemerkte es und bückte sich, um den kleinen Gegenstand zu begutachten. Es war der Zettel, den Julika für ihren Vater hinterlassen hatte, den aber der Wind in den Busch geweht hatte. So fand ihn nun der Graf. Als sein Blick auf die ersten Worte fiel, stutzte er, doch dann verzerrten sich seine Züge in blanker Wut:

„So, sie weiß also, daß Erika meine Frau ist, sie muß unser Gespräch belauscht haben! Jetzt heißt es schnell handeln! Wie gut, daß ich den Wisch hier gefunden habe und nicht ihr Vater! Das hätte einen schönen Skandal gegeben!“ zischte er zornerfüllt. Er steckte den Zettel ein und suchte sich dann ein Pferd, mit dem er in einer Staubwolke verschwand.

Nicht weit entfernt vom Gut begegnete ihm der Strolch, der Márika belästigt hatte und der auch den Brand der Scheune, den er aus Rache gelegt hatte, auf dem Gewissen hatte. Der kam dem Grafen für sein Vorhaben gerade recht, auch schienen sich die beiden vom Stand – nicht vom Gewissen - her so unterschiedlichen Männer von früher zu kennen, denn der Vagabund gehorchte auf ein Handzeichen des Grafen, das ihn zu diesem kommen hieß und so ließen sie sich im Schutze eines Schilfdickichts nieder – scheinbar alleine auf weiter Flur. Doch Péter hatte es nicht bei seiner Liebsten gehalten, auch er hatte den Vagabunden im Verdacht, den Brand verursacht zu haben. So war er diesem in weitem Abstand gefolgt und wurde nun Zeuge des Zusammentreffens mit dem Grafen Molnár.

Gut verborgen im Schilf hörte er sich den Plan an, den der Graf dem Vagabunden unterbreitete, um die unerwünschte Zeugin beiseite zu schaffen.

„Hier ist Geld“ meinte der Graf und reichte dem Vagabunden einen kleinen Beutel, den dieser hastig ergriff und einsteckte.

„Dafür bringe ich meine eigene Mutter um!“ flüsterte dieser heiser und verschwand im Schilf, wo er im Verborgenen ein Pferd stehen hatte. Auch Molnár bestieg wieder sein Reittier und wendete sich nun mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck dem Gute zu. Kaum war er außer Sichtweite, setzte Péter seinen Hengst in Bewegung und versuchte, die in Lebensgefahr Schwebende noch rechtzeitig vor der ihr drohenden Gefahr zu warnen. Doch leider war sein Tier nicht so ausgeruht, wie das des Verbrechers und so fand er im nächsten Dorf die Frau von einer Menschenmenge umringt, tot in ihrem Blute liegend.

„Was ist hier geschehen?“ fragte er, als er den Menschenauflauf um die Leiche sah und mit einem Blick auf die tote Frau:

„Wer ist das?“

„Die Erika!“ antwortete ihm eine schluchzende Frauenstimme, „sie stand gerade vor ihrem Haus, da kam so ein Vagabund auf einen Pferd und hat sie niedergestochen! Sie konnte noch nicht einmal mehr um Hilfe rufen!“

„Hat niemand den Mörder erkannt?“ fragte Péter hastig.

„Er saß auf einem dunkelbraunen Pferd, hatte abgerissene Kleider an und war von kleiner Gestalt!“

Jetzt wußte Péter genau, wer der Täter war – und auch wer für den Mord die Verantwortung trug. Doch noch war nicht die Zeit zum Handeln gekommen. Aber langsam begannen einzelne Steine des Mosaiks sich zu einem Ganzen zu fügen.

 

Julika schlief in den Umhang des Räuberhauptmannes gewickelt unter einem Baum, als Huftritte und Rufe sie weckten. Plötzlich war sie hellwach!

„Vater!“ mit einem Freudenschrei warf sie sich in die Arme ihres Vaters, der mit einigen anderen Berittenen noch immer auf der Suche nach seiner Tochter war. Endlich hatte er sie gefunden!

„Mein liebes Kind! Was machst du hier mutterseelenallein im Wald? Und wo ist der Hengst?“

„Der Hengst? Aber Vater! Ist das deine einzige Sorge?“ Julika war zutiefst erstaunt. Hatte ihr Vater ihr denn nichts anderes mitzuteilen? Doch dieser erwiderte nur:

„Ich habe auch noch andere Sorgen mein Kind! Du bist verheiratet, schuldest deinem Gatten Gehorsam und Treue! Wie konntest du nur so einfach davonlaufen und ihn und dich zum Gespött der Leute machen?“

„Ja habt ihr meinen Brief denn nicht gefunden, den ich euch am Gatter hinterließ?“ fragte sie nun bestürzt und in höchster Aufregung.

„Ich habe keinen Brief gefunden, nur etwas Seide von deinem Kleid! Was stand denn so Wichtiges in deinem Brief?“

Julika wollte gerade anheben, ihrem Vater alles zu erklären, da stürmte ein Reiter durch die stehenden Menschen, riß Julika zu sich in den Sattel und galoppierte höhnisch lachend davon. Der alte Graf aber hatte ihn trotz der Schnelligkeit, mit der das alles vor sich ging, erkannt:

„Aber Graf Molnár, was treibt ihr da?“ rief er dem Reiter nach, doch erhielt er keine Antwort.

Julika war durch den unerwarteten Angriff zuerst so überrascht, daß es ihr die Sprache verschlug, als sie die Situation jedoch begriff begann sie wie wild um sich zu schlagen und schrie außer sich vor Zorn:

„Schuft, was wollt ihr noch von mir, laßt mich sofort frei!“ Doch Molnár lachte nur höhnisch:

„Das glaubst du doch selbst nicht, daß ich dich noch einmal freilasse, nicht nachdem ich den aufschlußreichen Brief an deinen Vater gelesen habe!“ Jetzt wurde Julika alles klar und sich der Ausweglosigkeit ihres Bemühens bewußt, gab sie jeden Widerstand auf. Der Ritt dauerte länger und länger und führte sie in eine unbekannte Gegend. Die Ebene begann in hügeliges Gelände überzugehen und der Wald wurde immer dichter. Unter den Bäumen verborgen begleitete sie eine dunkle Gestalt, die ihre Blicke nicht von dem auf der Wiese reitenden Paar wendete.

„Wo bringt ihr mich hin?“ Das waren seit langer Zeit die ersten Worte, doch Julika konnte ihre Angst nicht länger zurückdrängen.

„In Sicherheit, meine Liebe! In wenigen Minuten kommen wir an ein kleines verstecktes Plätzchen, von wo aus du keine Gelegenheit haben wirst, zu entfliehen, noch dein Vater Gelegenheit haben wird, dich zu entdecken. Da er den Inhalt des Briefes nicht kennt, wird er denken, dein liebender Mann habe dich in die Flitterwochen entführt! – So, da sind wir schon!“

Nach einigen Schritten unter den Bäumen gelangten sie an eine verborgene Höhle. Molnár stieß Julika grob vom Pferd, so daß sie mit einem kleinen Aufschrei auf den steinigen Boden sank, dann sprang er selbst ab und band sein Pferd an einen Baum. Mit festem Griff packte er Julika und wollte sie zum Höhleneingang ziehen.

„Hilfe! Zu Hilfe!“ schrie Julika in ihrer Not, obwohl sie wohl wußte, daß ihre Rufe ungehört verklingen würden.

„Laßt mich in Ruhe, lieber will ich sterben, als eure Frau werden!“

„Das werden wir ja sehen! Komm und treibe mich nicht zur Wut!“ Molnár riß sie an sich und wollte sie eben brutal küssen, als ihn plötzlich eine starke Hand von hinten am Kragen faßte und ihn von Julika wegzog. Diese schaute mit weit aufgerissenen Augen ungläubig auf das Schauspiel, das sich ihr bot und wagte nicht, an ihr Glück zu glauben.

„Laßt die Finger von der Dame!“ schneidend klang die Stimme des Retters in der Not, doch Julika erschien sie wie Engelsgesang.

„János!“ hauchte sie.

„Ihr!?“ ereiferte sich Molnár, „Was habt ihr hier zu suchen? Laßt mich zu meiner Frau!“

Doch János hielt ihn fest im Griff und schleuderte ihn dann mit einer kurzen kraftvollen Bewegung gegen die Höhlenwand. Julika warf sich mit einem Freudenlaut in seine Arme und er drückte sie fest an sich.

„Ihr wißt ganz genau, daß die Komtesse nicht eure Frau ist und auch niemals sein wird!“ herrschte er den Grafen an. Und dann, sehr zärtlich und nur für Julika zu hören:

„Habt keine Angst, mein Herz, alles wird sich zum Guten wenden!“

Ein glückliches Lächeln erhellte ihr Gesicht:

„Ich weiß! Ich vertraue euch!“

Molnár hatte sich inzwischen etwas zum Höhleneingang bewegt und bückte sich nun schnell nieder. Unverhofft holte er einen Degen aus einer Nische in der Wand und sprang auf die beiden zu.

„Jetzt ist es genug! Wenn ihr denn wollt, so kämpft um die Komtesse! Aber ich warne euch! Ich bin als der beste Fechter im Lande bekannt! Mich hat noch nie jemand bezwungen!“

János schob Julika sanft von sich und ergriff auch seinen Degen:

„Es gibt immer ein erstes Mal!“ Doch Julika fiel ihm in den Arm:

„Liebster, denkt an eure Wunden! Er wird euch töten!“

Molnár hatte ihre Bewegung gesehen, deren Bedeutung erkannt und höhnte:

„Na, was ist, der Herr Hauptmann mit dem feurigen Herzen hat wohl Angst? Wollt ihr nicht um eure Dame kämpfen?“

János hauchte einen leichten Kuß auf Julikas Wange:

 „Habt keine Angst, Liebste, wir stehen unter Gottes Schutz!“ Mit einer leichten Bewegung machte er sich von ihr frei und ging in Stellung. Molnár sprang sogleich auf ihn zu und focht wie besessen, doch entgegen alle Regeln, so daß János Mühe hatte, die wirr fallenden Streiche abzuwehren. Schon hatte ihn der Degen seines Gegners am Arm verwundet, doch entging auch dieser seinem Schicksal nicht und wurde von der Klinge des jungen Mannes getroffen. In stetigem Wechsel klirrten die Klingen und es wollte keinem der beiden Kämpfer gelingen, sich einen Vorteil zu verschaffen, als Molnár sich urplötzlich bückte und eine Handvoll Sand ins Gesicht seines Gegners schleuderte. Dieser war für kurze Zeit wie geblendet, doch als der heimtückische Graf János nun den Todesstoß geben wollte, traf von hinten ein Ast seinen Kopf und beraubte ihn der Besinnung. Als János wieder klar sehen konnte, gewahrte er den Grafen bewußtlos am Boden und Julika mit einem starken Ast in der Hand, die stumm auf ihr Werk blickte.

„Julika!“

„János!“ mit einem Seufzer der Erleichterung sank sie an seine Brust und fühlte sich von starken Armen weggetragen. János zerschnitt die Zügel und versetzte dem Tier des Grafen einen Schlag, im schnellen Galopp verschwand es sogleich in Richtung Heimat, dann hob er Julika auf den Hengst, sprang selbst hinter ihr auf und so ritten sie von dannen, den Grafen seinem Schicksal überlassend.

Julika lag in den Armen des Räuberhauptmanns, der wiegende Gang des edlen Pferdes unter ihr ließ sie fast einschlummern, dennoch hatte sie eine Frage auf der Zunge:

„Liebster, wohin bringt ihr mich?“

„Ich habe in den Bergen eine kleine, versteckte Hütte, dorthin bringe ich euch!“

„Ihr wollt wieder fort und mich alleine lassen!? Was habt ihr vor?“ Doch auf diese Frage erhielt sie keine Antwort, er drückte sie nur noch etwas fester an sich und schaute düster in die Ferne, mit sich selbst und seinen Gefühlen im Unklaren. Nach einem anstrengenden Anstieg erreichten sie die verborgene Hütte. Diese war sauber aus Baumstämmen zusammengefügt und hatte ein weit überstehendes Dach aus Schindeln die mit Steinen beschwert waren, um den Unbilden der Witterung besser standhalten zu können. János hielt den Hengst vor der Tür an und half Julika beim Absteigen.

„Ich hoffe, es genügt euch!“ meinte er und wollte schon das Pferd wenden, doch Julika fiel ihm in die Zügel:

„Ihr könnt mich doch nicht so einfach verlassen! Außerdem seit ihr verwundet und müßt behandelt werden!“

„Ach“ meinte wegwerfend der Hauptmann, „das ist doch nur ein Kratzer. Und ihr wißt so gut wie ich, daß ich euch alleine lassen muß!“

„Bitte“ flehte ihn nun das junge Mädchen an, „ihr müßt euch verbinden lassen und etwas ausruhen!“

Dem flehenden Blick ihrer Augen konnte er nicht widerstehen und so sprang auch er ab und band das Pferd an einen Baumstamm an. Weit öffnete er die Tür der kleinen Behausung:

„Tretet ein, Komtesse, in mein elendes Zuhause!“

„Für mich ist es besser als der Palast des Königs!“ meinte Julika lächelnd.

Sie betraten das Innere, das nur aus einer Stube bestand, an deren einem Ende eine Bettstatt eingerichtet war, dazu eine große Truhe, ein Tisch, ein grob gezimmerter Stuhl und ein eiserner Herd. Das einzige Fenster gewährte einen einzigartig schönen Ausblick auf die unendlich scheinende Ebene, die im gleißenden Sonnenlicht vor den Augen des Betrachters lag. Hinter der Hütte begann dunkler geheimnisvoller Wald und spendete Schatten. János nahm auf dem Lager Platz und Julika begann mit geübter Hand die Fleischwunde zu säubern und zu verbinden.

„Warum habt ihr mich verlassen, als ihr mir meinen Hengst nahmt? Es war keine Bedingung dabei!“

„Ich weiß, Liebste, doch dann hätte ich euch nie mehr von mir gelassen – und ihr seid verheiratet!“ antwortete ernst der junge Mann.

„Das spielt doch keine Rolle, ich habe euch erklärt, was es mit meiner Ehe auf sich hat!“ Dabei kniete sie vor ihm nieder und faßte zärtlich seine Hände. Jetzt konnte er sich nicht mehr beherrschen und zog sie mit einer fast brutalen Gebärde zu sich auf das Lager, ihre Lippen fanden sich zu einem langen Kuß, der ihnen den Atem raubte und Gefühle in ihnen wachrief, die zu erleben sie nie für möglich gehalten hätten. Nach langer, langer Zeit ließ sie János aus seiner Umarmung frei.

„Liebling, was hast du nur mit mir gemacht! Du mußt eine Hexe sein, du hast mich verzaubert, mir meine gesunde Urteilskraft geraubt!“

„Ich dachte, du bist der Räuber!“ lachte Julika glücklich.

Diese Worte brachten ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Schmerzlich verzog er das Gesicht:

„Ja, das bin ich! Und deshalb darf ich dich nicht an mich ketten, wenn ich dich auch mehr liebe als mein eigenes Leben! Du mußt wider zurückkehren zu den Deinen!“

„Aber János, mein sogenannter Mann ist schon verheiratet, mein Vater steht mir nicht bei, zu wem soll ich denn gehen? – Doch sag mir eins, als du mir den Hengst nahmst, da hast du mir deinen Umhang zugeworfen, darin fand ich meinen Haarreif! Woher hast du ihn?“

„Aber das war doch ein Teil deines Lösegeldes! Dein Mann- eh – der Graf hat die eine Hälfte in Münzen, die andere Hälfte in Geschmeide bezahlt! Aber wieso fragst du?“ wollte János wissen.

Mit ernstem Gesicht schaute ihn Julika an:

„Hier muß eine Untat geschehen sein! Nie hätte mein Vater Familienschmuck als Lösegeld gegeben, lieber hätte er die fehlende Summe anderswo aufgetrieben! Also können die Stücke nur gestohlen sein!“

„Und du meinst....?“

„Ja, wahrscheinlich hat sich dieser Verbrecher unter irgendeinem Vorwand in meine Gemächer geschlichen und dort den Schmuck entwendet! Dieser ehrlose Schurke! Und dann behauptet er auch noch, mein Vater wäre sein Schuldner!“ Doch dann wendete sie sich wieder János zu und schmiegte sich an ihn:

„So möchte ich auf ewig bei dir sein, Liebster.“ Doch János schüttelte sanft den Kopf:

„Liebste, ich habe dir nichts zu bieten als ein Leben voller Not und Gefahren. Du weißt nichts von mir, meinem Leben, meiner Familie. Selbst wenn du frei wärst, würde dein Vater nie einwilligen, daß du meine Frau wirst. Ich werde meine Vergangenheit als Räuberhauptmann auf ewig als Makel mit mir herumtragen!“

„Oh nein, sag so etwas nicht! Ich habe dich vom ersten Augenblick an geliebt und ahne, daß du kein gewöhnliches Schicksal hast! Du bist kein geborener Räuber! Liebster! Und deshalb bleibe ich bei dir, was auch immer geschehen mag!“ Von so viel bedingungslosem Vertrauen überwältigt, beugte sich János zu ihr:

 „Da du so an mich glaubst, werde ich dir mein Geheimnis, das mir auf der Seele liegt, verraten.“

 

„Und du trägst den Ring?“ Wollte Julika wissen, nachdem János ihr die Worte wiedergegeben hatte, die ihm der Bettler anvertraut hatte. Als Antwort öffnete János sein Hemd und zeigte ihr den Ring an der goldenen Kette.

„Welch ein bitteres Los. Ärmster, du mußt viel gelitten haben!“

„Ich wußte es ja bis vor kurzem nicht anders, als daß ich ein Räuber sei. Und ohne meine Leute wird es schwer, den Verbrecher zu finden, der mich um Erbe und Stellung gebracht hat. Nicht, daß ich dem Titel nachtrauere, doch um deinetwegen muß ich versuchen, meinen Stiefbruder zu finden und zur Rede zu stellen!“

„Du weißt nichts über diesen Menschen?“

„Bevor er starb konnte mir der alte Mann nur noch sagen, daß er eine Narbe auf dem rechten Handrücken hat und er jetzt fast fünfzig Jahre alt sein muß. Doch das hilft uns nicht viel weiter. Aber morgen früh werde ich in die Stadt gehen und versuchen, etwas zu erfahren!“       

„Das darfst du nicht!“ entsetzte sich Julika. „Denk an deine Wunde! Sicher haben sie auch einen Preis auf deinen Kopf ausgesetzt!“

„Ich muß diesen Menschen finden! Er muß mir Titel und Besitz zurückgeben! Nicht um meinetwegen, aber für dich, mein Herz, mein Leben, meine Liebe!“ Er nahm sie erneut in seine Arme und ihre Lippen vereinigten sich zu einem langen, wilden, leidenschaftlichen Kuß.

 

Nach einer schlaflosen Nacht, in der Julika um Erleuchtung gerungen hatte, wie sie János davon abhalten könnte, sich unnötig in Gefahr zu begeben, war ihr in den frühen Morgenstunden endlich etwas eingefallen. Leise zog sie aus der Truhe einen seiner Anzüge, bestehend aus einer enganliegenden Hose, einem weiten Hemd mit Weste und weitem Umhang sowie einem großen Hut, unter dem sie ihr Haar mit einem Tuch zusammenfaßte und hochsteckte und Stiefeln, die ihr etwas zu groß waren und kleidete sich an. Auf einem Zettel hinterließ sie einige erklärende Zeilen und drückte einen letzten Kuß auf die Stirn des in tiefem, erholsamen Schlafe liegenden János und verließ lautlos die Stube. Draußen sattelte sie ihren Hengst und ritt langsam den Berg hinab.

„Nein Liebster, du sollst dich nicht um meinetwegen in Gefahr begeben, entdeckt zu werden!“ dachte sie und überlegte sich, wo sie am besten mit ihrer Suche nach dem Verräter beginnen sollte.

In einer kleinen Stadt am Fuße des Berges war gerade Markttag. Im bunten Getümmel zog Julika ihren Hengst am langen Zügel hinter sich her zwischen den Buden hindurch und versuchte, etwas von den Gesprächen der Menschen aufzuschnappen.

„Und – haben sie die Räuber schon gefaßt?“ Die dicke Marktfrau erkundigte sich angelegentlich bei ihrer Nachbarin am Blumenstand nach den neuesten Nachrichten, als Julika vorbeikam. Gespannt horchte sie den Worten der beiden Frauen, sich scheinbar nur für Salat und Paprika interessierend.

„Leider noch nicht, aber man sagt, es werde nicht lange dauern, so sind sie hinter Schloß und Riegel! Und der Hauptmann, der kommt an den Galgen, so viel, wie der auf dem Gewissen hat!“

„Das ist nicht wahr!“ entfuhr es Julika so laut, daß die beiden Marktweiber erschrocken zusammenfuhren.

„So?“ fragte die eine lauernd „und woher wollt ihr Grünschnabel das wissen?“

„Weil ich ihn kenne!“ rief Julika, sprang in den Sattel und jagte davon, aus Angst, als eventuelles Mitglied der Bande angehalten zu werden.

János saß gedankenverloren auf dem Lager seiner Hütte. In den Händen hielt er das Schreiben Julikas, dessen Sinn er noch immer nicht fassen konnte oder wollte. Urplötzlich sprang er auf, schrieb einige Zeilen auf das Papier und legte dieses in die Truhe. Dann begab er sich nach draußen, doch in der Tür besann er sich anders, zog den Ring, den er von dem Lösegeld zurückbehalten hatte, von seinem Finger und legte ihn zu dem Brief. Dann verließ er endgültig mit einem herzzerreißenden Seufzer sein Heim.

„Ich darf nicht von ihr verlangen, daß sie ihre Liebe an einen Räuber verschwendet!“

Damit verschwand er unter den Bäumen, ohne einen abschließenden Blick auf die Hütte zu werfen, die heute zum letzten Mal ihren Besitzer gesehen hatte.

 

Julika hatte inzwischen genug gehört, um in Angst um ihren Geliebten zu vergehen. Die Gendarmen waren auf der Spur der Bande und man hatte jedem Banditen Strafmilderung versichert, der den Hauptmann verraten würde und der Gerechtigkeit ausliefern würde. Von panischer Angst getrieben, galoppierte sie mit ihrem stolzen Hengst den Weg zurück zur Hütte. Dort sprang sie aus dem Sattel und eilte ins Haus – doch die Stube war leer!

„János, Geliebter, wo bist du?“ rief sie erst leise, dann – in wachsender Angst – lauter und lauter. Doch nur das Zwitschern der Vögel und das Rauschen der Bäume antworteten ihr.

„Mein Gott, was ist geschehen?“ fragte sie sich und vermied es, an das Schlimmste zu glauben. Tränenüberströmt sank sie auf das Lager nieder.

 

Graf Molnár ließ sich in seinem Zimmer von seinem Diener verbinden.

„Wie konnte das nur geschehen?“ staunte dieser, als er die verschiedenen Verletzungen seines Herrn sah, unter denen eine riesige Beule auf dem Hinterkopf des Grafen hervorstach.

„Räuber, zwanzig, dreissig oder mehr, an der Spitze ihr Hauptmann! Sie haben mich umzingelt, der Hauptmann riß mich vom Pferd!“ log der Graf das Blaue vom Himmel herunter, doch warum sollte sein Diener den wahren Hergang der Dinge erfahren?

„Sie haben mich mit Säbeln und Keulen geschlagen! Der Hauptmann gab mir zum Schluß mit der Pistole eins über den Kopf, da bin ich ohnmächtig geworden. Die Banditen müssen mich wohl für tot gehalten haben, so ließen sie mich liegen und als ich erwachte habe ich mich zu einem Gasthof geschleppt, da die Strolche mir mein Pferd abgenommen haben. Von da hat mich eine Kutsche hierher gebracht.“

„Entsetzlich!“ meinte kopfschüttelnd der Diener. „Es ist eine wahre Schande, daß die Gendarmen diese Strolche noch nicht hinter Schloß und Riegel bringen konnten! – Na, so da ist der Herr Graf verbunden! Haben Eure Gnaden noch einen Wunsch?“

„Nein, du kannst gehen!“ verabschiedete ihn der Graf und dachte dabei: „Wie gut, daß der nicht weiß, daß ein Bauer mich verdroschen hat, als ich sein Pferd stehlen wollte und meine eigene Frau mir mit einen Ast fast den Schädel eingeschlagen hat.“ Vor seiner Tür wurden Schritte laut und eine ungeduldige Stimme begehrte Einlaß.

„Graf Molnár!“ begann der Vater Julikas aufgeregt: „Ihr seid zurück und haltet es noch nicht einmal für notwendig mich davon zu unterrichten? Wo ist der Brief, von dem meine Tochter sprach – und wo ist überhaupt meine Tochter? Und wer hat euch so zugerichtet?“

„Nur langsam!“ versuchte Molnár den Aufgeregten zu beschwichtigen. „Setzt euch und hört mir zu! Ich wurde bei einem Zusammentreffen mit Räubern fast getötet, die haben mich ausgeraubt und dann für tot  im Staub der Straße liegenlassen.  Von einem Brief weiß ich nichts – und eure Tochter habe auf meine Jagdhütte gebracht, da kann sie sich von ihren Erlebnissen erholen!“

„Meine Tochter wollte mir etwas Wichtiges mitteilen, bevor ihr sie auf so dramatische Art wegbrachtet! Es  bezog sich auf euch, Herr Graf!“

„Ich wüßte nicht, was es so Wichtiges gibt im Bezug auf mich?“ heuchelte der Graf. „Ich wollte ihre Rettung so dramatisch wie möglich gestalten, sie scheint ja Romantik zu lieben. Deshalb bleibt sie auch so lange in der Jagdhütte, bis sie genug von allen Abenteuern hat und geneigt ist, eine gute Hausfrau abzugeben!“

Der alte Graf schüttelte den Kopf, doch enthielt sich eines Kommentars ob dieser ungewöhnlichen Methoden seines Schwiegersohnes.

„Na dann wünsche ich gute Besserung und viel Erfolg bei der Widerspenstigen Zähmung!“ meinte er und verließ das Zimmer. Kaum waren seine Tritte verklungen, begab sich Molnár durch eine Hintertür zu den Stallungen und verlangte ein Reittier, das er auch erhielt, jedoch mit der anzüglichen Bemerkung des Stallmeisters:

„Auf diesen hier paßt besser auf, als auf euer eigenes Tier, es ist der Lieblingshengst des Herrn Grafen, er würde es euch nie verzeihen, wenn dem Tier etwas geschähe!“

Zähneknirschend mußte der Graf diesen Hohn über sich ergehen lassen, doch kaum aus dem Hof, ließ er seine Wut an dem armen Tier aus.

 
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