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DIANAS TRAUM 2

Der Morgen versprach einen schönen, sonnigen und warmen Herbsttag. Diana stand schon sehr früh im Stall und brachte das seidig schimmernde Fell von Orestes auf Hochglanz. Neben ihr saß auf seinem Block ihr Sakerfalkenterzel Sharif, erster Nachwuchs ihres Zuchtpaares. Sie hatte ihm den größten Teil ihrer Freizeit der letzten Wochen gewidmet, um ihn zartfühlend an den Falknerhandschuh und sich selbst zu gewöhnen. Abends hatte er auf ihrer Faust gesessen, wenn sie selbst sich ein wenig Ruhe vor dem Fernseher gönnte, hatte ihn mit kleinen Stückchen Fleisch locke gemacht und auch an ihre Pferde und Hunde gewöhnt. Jetzt trug er außer den Lederfesseln an jedem Bein links noch eine kleine Schelle und rechts ein Lederband, an welchem eine kleine Plakette mit Name und Adresse seiner Falknerin befestigt war. Diana hatte ihren Falken schon einige Male an einer langen Leine auf das Federspiel geflogen, doch heute sollte der Falke zum ersten Mal frei fliegen. Als sie den Rappen gesattelt hatte, nahm sie den Falken auf den Handschuh, stieg in den Sattel und ritt das kurze Stück am Waldrand entlang, bis sie zu einer großen Wiese kam, die von einem schmalen Bach durchflossen wurde. Sie befestigte den leichten Sender in der Halterung auf einer der Schwanzfedern des Vogels, dann nahm sie ihm die Haube ab, die er während des Rittes getragen hatte, um nicht abgelenkt zu werden und ließ ihn frei. Mit schnellem Schwingenschlag erhob sich der Falke rasch in eine große Höhe, dabei nützte er spielerisch die sich über der Wiese befindlichen Thermiken aus. Nach einiger Zeit zentrierte er sich über der Reiterin, die ihn noch etwas arbeiten ließ, dann aber auf das Federspiel zurückrufen wollte. Doch der Falke hatte Lust am Fliegen gefunden und ließ sich vom Wind immer weiter abtreiben. Nach wenigen Augenblicken war er nur noch ein winziger Punkt im Blau des Himmels, dann war auch dieser Punkt verschwunden. Diana ließ ihr Pferd anhalten und entnahm der Satteltasche einen Empfänger, der ihr mit einem Piepsen die Richtung des entflogenen Vogels andeutete. Da er sich nicht allzuschnell zu entfernen schien, ritt sie zurück, ließ ihr Pferd auf der Koppel frei und fuhr mit ihrem Auto in die Richtung, die ihr das Signal anzeigte. Doch oh Schreck! Plötzlich hörte das Signal abrupt auf. Diana hatte Angst, daß der Falke sich auf eine Hochspannungsleitung gesetzt haben mochte und einen Elektroschock erhalten haben könnte, oder die Antenne war abgefallen und lag nun auf dem Boden, oder sie hatte Wasser abbekommen, oder.... Doch nach einiger Zeit erhielt sie wieder ein schwaches Signal. Eilig fuhr sie dem Signal nach, doch plötzlich brach es wieder ab. Der Empfänger war scheinbar defekt - die denkbar schlechteste Konstellation, um einen Vogel, der sich noch dazu nicht in der Gegend auskannte, wiederzufinden!

Wie durch ein Wunder hörte Diana plötzlich die kleine Schelle am Fuß des Falken! Sie hatte also gut daran getan, sich in die Lage des Vogels zu versetzen und so nach im zu suchen. Er mußte langsam wieder hungrig sein, was ihre Chancen erhöhte, ihn noch vor Einbruch der Dunkelheit wieder aufs Federspiel zu locken. Und richtig, kaum hatte sie die Lederattrappe mit dem Fleischstück auf den Boden geworfen, da schwang sich der Falke von seinem Baum und vollführte einige Attacken auf das Federspiel. "Er hat noch keinen richtigen Hunger" dachte Diana und beschloß, abzuwarten. Nach einiger Zeit setzte sich der Falke auf einen niedrigen Ast und schaute immer wieder auf das verlockende Fleischstück herunter. Er schien sich entschieden zu haben, nun endlich doch zu essen. Kaum hatte er sich von seinem Ast losgeschwungen und Ziel auf das Federspiel genommen, als eine Bande Spaziergänger mit lautem Geschrei aus dem Wald hervorbrach. An ihrer Spitze lief ein kleiner Hund mit großem Gekläffe direkt auf den Vogel zu. "Oh nein, das hat mir gerade noch gefehlt!" stöhnte Diana, die tatenlos mit zusehen mußte, wie der Falke erschreckt davonflog. Natürlich kein einziges Signal aus dem Empfänger! Und wahrscheinlich auch keine Chance mehr, den Gedankengang des in Panik geratenen Tieres noch einmal zu erraten. Der traurigste Augenblick im Leben eines Falkners! Diana packte resigniert ihre Sachen ein und beschloß, ihr Glück am nächsten Tag noch einmal zu versuchen. Doch es sollte vergeblich sein. Mit Trauer im Herzen brach sie die Suche ab.

 

Eine Woche später, es war an einem Montag, erhielt sie einen Anruf, der sie aufs Höchste entzückte und empörte.

"Suchen Sie einen Falken?" fragte eine Männerstimme am anderen Ende der Leitung.

"Aber ja, natürlich, ich hatte ja alle Forstämter und so weiter im Umkreis informiert," meinte Diana. "Haben Sie meinen Falken gefunden? - Lebt er noch?"

"Ja, ja, er lebt noch, ist aber sehr schwach." War die, zumindest teilweise befriedigende Antwort. Dianas Herz begann schneller zu schlagen.

"Wo sind Sie und wann kann ich meinen Falken bei Ihnen abholen?"

"Nur mit der Ruhe!" meinte die Stimme am anderen Ende. "Können Sie beweisen, daß der Falke Ihnen gehört - haben Sie alle Urkunden und Bescheinigungen?" Diana war erstaunt - würde sie denn ihren Namen und Adresse an einen Vogel hängen, der außerhalb der Gesetze in ihrem Besitz wäre?

"Natürlich kann ich das!" war ihre Antwort, die trotz der Erleichterung, daß der Falke noch am Leben war, ziemlich schroff ausfiel.

"Na, dann bringen Sie mal alle Papiere mit, ich sage Ihnen wo ich wohne und wie Sie mich finden können. Wann haben Sie denn Zeit?" wollte der Mensch wissen. Diana fand das eine dumme Frage, wünschte sie sich doch nichts sehnlichster, als ihren Vogel so schnell wie möglich wieder bei sich zu haben.

"Wenn es Ihnen nichts ausmacht, komme ich sofort." rief sie und sprang auch schon in ihr Auto, um die fast einhundert Kilometer lange Fahrt anzutreten. Der Falke hatte die eine Woche genutzt, um sich so weit wie möglich auf einer Zugroute fortzubewegen.

Als Diana spät in der Nacht bei dem Mann ankam, fand sie ein Haus in einer Siedlung und einen vehementen "Vogelschützer" als Finder vor. Der arme Falke lag schwach in einem Karton auf dem kalten Betonboden einer Garage in seinem eigenen Kot, der "Vogelschützer" hatte noch nicht einmal ein wenig Gras oder Stroh unter das Tier gelegt. Mit Tränen in den Augen nahm Diana ihren Falken in Empfang - nachdem sie sich ausweisen und die Halter und Ursprungszeugnisse des Tieres vorlegen mußte. Sharif war sehr schwach, schien aber doch mit Freude auf dem Handschuh Platz zu nehmen.

"Wann und wo haben Sie ihn denn gefunden?" fragte Diana den Mann. Dieser zuckte die Achseln.

"Samstag früh ist er gegen das Fenster einer Schule geflogen, einer der Lehrer dort hat ihn zu einem Vogelkundler gebracht, der dann mich angerufen hat. Samstag Abend war er bei mir." Diana war immer blasser geworden, je weiter der Mann in seiner Rede gekommen war.

"Warum haben Sie mich nicht Samstag benachrichtigt?" wollte sie wissen. "In solchen Fällen können Stunden über Leben und Tod eines Falken entscheiden!" Die barsche Antwort sagte ihr genug, wes Geistes Kind der Mann vor ihr sei.

"Ich mußte erst prüfen, ob Sie den Vogel auch zu recht besitzen, die Ämter sind natürlich über das Wochenende geschlossen, deshalb habe ich Sie erst heute benachrichtigen können, nachdem man mir gesagt hat, der Vogel sei OK." Diana war einer Ohnmacht nahe - ihr Falke mußte leiden, weil jemand sich für einen verhinderten Gesetzeshüter hielt? Warum hatte der Mensch nicht ihre Adresse notiert, ihr am Samstag den Vogel zurückgegeben und am Montag dann bei den Behörden nachgefragt?

"Wieviel schulde ich Ihnen für den Tierarzt?" wollte sie wissen, es als gegeben annehmend, daß bei Kenntnis der Tatsachen man davon ausgehen konnte, der Vogel habe eine Gehirnerschütterung erlitten.

"Für uns Vogelschützer ist der Tierarzt umsonst." meinte der Mann "aber ich habe ihn gar nicht dem Arzt gezeigt, warum auch?"

"Sie können also nicht ausschließen, daß das Tier seit Samstag früh eine Gehirnerschütterung hat - und haben nichts unternommen?"

"Ich bin ein Gegner jeder Art von Tierhaltung, das sollte Ihnen eine Lehre sein, mit der Falknerei aufzuhören - was haben Sie eigentlich davon?" Diana zitterte fast vor Wut über die Einstellung dieses Menschen. Für eine Amsel mit gebrochenem Flügel wurde der Tierarzt bemüht, aber nicht für einen Falken - teuer geldlich und ihrem Herzen nahe - weil dieser "Vogelschützer" gegen jede Tierhaltung war? Unbegreiflich!

"Ich finde auch, daß man diese Flugvorführungen und so weiter verbieten sollte - die Jugend kommt dadurch nur auf dumme Ideen, Falken auszuhorsten. Und Zoos sind ja noch schlimmer!" der Mann redete sich in Rage. Diana schüttelte den Kopf.

"Ich habe schon als Kind für Pferde geschwärmt, doch kein eigenes besessen. Wenn ich auf Reitturnieren zugesehen habe, habe ich trotzdem nicht danach das nächste Pferd von seiner Koppel stehlen wollen! Sie werfen der Jugend Ihre eigenen abartigen Ideen vor, die völlig unbegründet sind! Außerdem sind die Eltern dazu da, ihren Kindern die Sachverhalte zu erklären!" Abrupt wendet sie sich ab und nahm ohne ein weiteres Wort ihren Falken ins Auto und fuhr, innerlich noch immer aufgewühlt über die Rede des Mannes nach Hause. Dort brachte sie dem Vogel ein wenig Atzung und Wasser, was er auch zu sich nahm. Dann ließ sie ihn in der Wärme der Wohnung bis zum nächsten Morgen.

Kaum war sie aufgestanden, schaute sie nach Sharif, doch oh Schreck, der Falke sah viel schlechter aus, als am Vortage. Vergeblich gab sie ihm Antibiotika und Kreislaufmittel, im Laufe des Vormittags wurde er immer schwächer und tat seine letzten Atemzüge gegen Mittag in den Armen seiner um ihn heiße Tränen weinenden Falknerin.

Als der erste Schmerz gewichen war, bereitete Diana ihm eine würdige Ruhestätte in seiner Voliere und beschloß, diesem "Vogelschützer" eine Lektion zu erteilen. Die für die Haltung und Zucht von Raubvögeln verantwortlichen Behörden, über den genauen Hergang der Dinge informiert, sagten ihr dann auch zu, sich einmal um diesen Menschen zu kümmern, der erstens jegliche Sorge um die ihm anvertrauten Tiere vermissen ließ, nur weil er die Falkner haßt, und der sich außerdem Kompetenzen anmaßte, die ihm gar nicht zustünden. Die Frage, ob der Vogel legal sei, ginge ihn nichts an, er könne lediglich die zuständigen Behörden informieren, habe aber kein Recht, den Vogel "zurückzubehalten, bis die Rechtslage geklärt sei", so wie er es getan hatte. Zwar nahm Diana Abstand von einer Klage, doch erfreute es sie zu hören, daß dem Menschen seine Verantwortung innerhalb seiner Vereinigung entzogen worden war. Wenigstens war ihr Sharif nicht umsonst gestorben, waren nun die Verhältnisse zwischen den "Vogelschützern" und den Behörden geklärt.

 

Einige Tage später erhielt sie eine Einladung von einem Bekannten, der sie fragte, ob sie nicht Lust habe, mit ihm eine zweiwöchige Jagdreise in die Mongolei zu unternehmen und dabei auch die Beizjagd mit dem Adler anzuschauen. Das kam gerade zur rechten Zeit, um sie von ihren traurigen Gedanken abzulenken! Noch am selben Abend rief sie den Mann an, um mehr Informationen zu erhalten. Als die sympathische Stimme sich am anderen Ende der Leitung meldete, erzählte Diana zuerst nach Austausch einiger höflicher Formeln von ihrem Falken, dann kam sie zur Sache.

"Jules, wenn das nicht nur ein schlechter Scherz von dir war, mich in die Mongolei einzuladen, dann erläutere mir doch bitte ein wenig genauer deinen Plan."

            Ihr Gesprächspartner versicherte, daß es ihm mit der Einladung sehr ernst sei und fügte schließlich noch hinzu:

"Du mußt dich aber schnell entschließen, denn ich muß die Reservierung bis Ende nächster Woche vornehmen. Aber laß dir ein wenig den Ablauf der zwei Wochen erläutern: Wir fliegen über Moskau nach Ulan Bator, von dort aus geht es per Jeep in die weiten Steppen, wo wir bei Nomaden in einer Jurte wohnen werden. Diese werden uns auch auf ihren Ponys mit zur Jagd nehmen. Die Adler werden außer auf Hasen auch auf Füchse und eventuell sogar auf Wölfe geflogen, außerdem geht es auf mongolische Steinböcke.  Du mußt warme Sachen mitnehmen, denn es wird um diese Zeit schon sehr kalt sein." Die junge Frau zögerte keinen Moment mit ihrer Antwort.

"In Ordnung, Jules, wenn mir sogar, wie du mir geschrieben hast, keinerlei Kosten entstehen, dann komme ich mit. So ein Erlebnis bietet sich einem Menschen wie mir sicherlich nicht noch einmal."

"Na, dann ist ja alles geklärt" meinte ihr Telefonpartner. "Abflug ist in zehn Tagen, ich hole dich morgens bei dir ab, dann erreichen wir gemütlich die Maschine nach Moskau." Damit war das Gespräch beendet und Diana beeilte sich, alle Vorbereitungen zu treffen, die für solch eine weite Reise notwendig waren. Zuerst versicherte sie sich wieder der Hilfe Rogers, der versprach, sich während ihrer Abwesenheit wie gewöhnlich um ihre Tiere zu kümmern, dann suchte sie ihre dicksten Wintersachen aus den Koffern auf dem Boden und verständigte ihr Büro, daß sie bald für zwei Wochen abwesend sein würde. Am Morgen des Reisetages war Diana schon sehr früh auf den Beinen und versorgte ihre Tiere. Für jedes hatte sie noch ein paar Leckerbissen mitgebracht und verteilte diese nun an die Pferde, Hunde und Frettchen. Auch die Falken erhielten noch ein paar Fleischstücke extra. Wenig später erschien Roger und Diana übergab ihm die Schlüssel zu ihrem Haus und den Nebengebäuden. Der Morgen graute gerade, als ein grüner Landrover in den Hof einbog. Diana verabschiedete sich von Roger, holte ihren Koffer und eine kleine Tasche von den Stufen ihres Hauses und begrüßte den Fahrer des Geländewagens. Dieser, ein schmaler Mann schon etwas vorgeschrittenen Alters mit sympathischen Zügen, half ihr beim Verstauen ihres Gepäcks und ließ sie dann einsteigen. Jules Moiré war ein alter Freund der Familie Erdei, der in Ungarn oft mit Dianas Vater zusammen gejagt hatte, den aber seine vielfältigen Geschäfte weit in der Welt herum brachten und der sich deshalb nur in sehr großen Abständen bei der Tochter seines alten Freundes meldete. Diana sah in ihm so etwas wie einen entfernten Verwandten, der ihrer Familie auch dann treu geblieben war, als der Vater starb. Während der Fahrt wurde nur wenig gesprochen, jeder bereitete sich innerlich auf den langen, anstrengenden Flug und die Ankunft in dem fernen Land vor. Glücklicherweise war das Wetter schön und keine Turbulenzen störten den gleichmäßigen Flug des großen Jets. Schließlich kamen die Kuppeln des Kreml in Sichtweite und der große Stahlvogel senkte sich langsam auf die Piste herab. Nach einigen Umständen beim Zoll gelangten die beiden Reisenden endlich zu einem Taxi, welches sie in wenigen Augenblicken zu ihrem Hotel brachte, in welchem sie die Nacht verbringen wollten, bevor sie am nächsten Vormittag ihre Reise fortsetzten. Die Zimmer waren zwar klein, aber gemütlich und auch das Essen mundete ihnen. Diana bevorzugte die Speisen des jeweiligen Landes, in welchem sie sich befand und schaute mit ein wenig Verachtung auf die Touristen, die sich egal, an welchem Punkt der Erde sie sich befanden, panierte Schnitzel oder Pommes bestellten - oder versuchten zu bestellen. Denn es war sicher, daß ihnen in der Jurte ihrer Gastgeber keine dieser westlichen Genüsse geboten werden würden. Als sie am nächsten Vormittag nach einem opulenten Frühstück wieder auf dem Flughafen ankamen und Diana die Maschine sah, die für ihren Weiterflug vorgesehen war, entfuhr ihr ein leiser Aufschrei.

"Was, mit diesem Seelenverkäufer sollen wir bis ans Ende der Welt fliegen, über vollkommen unbewohntes Gebiet, wo mit keiner Hilfe zu rechnen ist?" Der Mann an ihrer Seite versuchte sie zu beruhigen.

"Ich bin schon mit schlimmeren Blechbüchsen im Urwald geflogen oder in den Anden. Oft sind sie besser als ihr Aussehen und besitzen einen zuverlässigen Motor und erfahrenen Piloten." Aber so ganz geheuer war es ihm auch nicht, als er die kleine Propellermaschine sah, die sie und noch einige weitere Passagiere, zumeist einheimische Kaufleute, in die ferne Mongolei bringen sollte. Das Innere des Flugzeugs war mehr als spartanisch eingerichtet. Einige Holzstühle waren auf den Boden geschraubt, die Fenster waren zum Teil schmutzig, zum anderen Teil blind und mit feinen Rissen durchzogen. Das Gepäck wurde in einem kleinen Holzverschlag verstaut und die "Küche" bestand aus einer Kaffeemaschine, die aussah, als ob sie schon zu Zarenzeiten existiert hätte und mit der die einzige Stewardeß versuchte, ein wenigstens einigermaßen trinkbares Gebräu herzustellen. Zu den Mahlzeiten gab es nur einige belegte Brote, die mit fortschreitender Flugdauer immer mehr eintrockneten. Diana schien dies alles nichts auszumachen, sie versuchte immer wieder einen Blick aus den schmutzigen Scheiben auf die herrliche, wilde Landschaft zu werfen, die sich unter ihnen ausbreitete. Nach vielen Stunden, die auf den ungemütlichen Sitzen zu einer wahren Tortur ausarteten, landeten sie sicher auf dem Flugplatz von Ulan Bator. Dort erwartete sie der einheimische Führer mit seinem uralten Lastwagen. Zu ihrem Erstaunen sprach er außer der Landessprache auch gebrochen Französisch. Auf eine diesbezügliche Frage Dianas antwortete er nur lakonisch:

"Ich leben fünf Jahr Franzosenland, riesige Stadt, immer große Heimweh nach weite Steppe - voilá ich wieder nach Hause!" Diana konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen, aber im Grunde ihrer Seele mußte sie dem Mann zustimmen, war doch auch sie ein Naturkind und fiel es ihr schon immer schwer, nur zum Einkaufen in die Stadt zu fahren und sich dort im Menschengetümmel zu bewegen. Hier bestand solche Gefahr nicht! Als sie die alte und geschichtsträchtige Stadt hinter sich gelassen hatten, empfing sie die unendliche Weite der Steppe. Ein eisiger Wind peitschte die wenigen Sträucher und wirbelte kleine Staubfahnen vor sich her. In der Ferne sah man manchmal Herden von Schafen, von Hirten auf ihren kleinen, zottigen Ponys bewacht. Der Fahrer brachte den klapperigen Lastwagen auf den unmöglichsten Pfaden sicher zu ihrem Ziel, einem kleinen Dorf, oder besser gesagt, eine Ansammlung ärmlicher Hütten und Jurten, weitab von jeglicher Zivilisation. Der Dorfälteste, zumindest hielt ihn Diana dafür, begrüßte sie mit einem unverständlichen Wortschwall und reichte ihnen zum Zeichen des Willkommens Brot und Salz. Danach führte er sie zu einem sauberen Jurte am Ende des Dorfes. Als sie die bunt bemalte Holztür öffneten, erschien eine junge Frau aus dem Innern der Jurte und erklärte ihnen mit weit ausladenden Gesten, daß dies nun ihr Zuhause sei. Diffuses Licht fiel durch die Öffnung im Dach, die zugleich auch als Rauchabzug diente und tauchte das Innere in ein fast magisches Licht. Decken und Teppiche bedeckten Wände und Boden, zwei Lagerstätten aus Holz mit Wolfsfellen bedeckt dienten zum Schlafen und eine geschnitzte Holztruhe nahm ihre Reiseutensilien auf. Schon bei ihrer Ankunft im Dorf hatte Diana drei riesige Steinadler vor den Hütten auf Holzrecks sitzen sehen, daneben mehrere Sakerfalken auf ihren Blöcken. Kaum hatten sie sich ein wenig erfrischt, so kam ihr Führer um ihnen mitzuteilen, daß der Dorfälteste sie zum Abendessen bei sich eingeladen habe. Am nächsten Morgen sollte es dann mit Ponys und Adlern auf die Jagd gehen. Das Abendessen in der erstaunlich sauberen und ordentlichen Hütte des alten Mannes und seiner Familie war zwar ungewohnt, aber die Stimmung war gelöst und die beiden Reisenden hatten nicht das Gefühl, als Fremde angesehen zu werden. Früh verabschiedeten sie sich, um ein wenig Schlaf zu finden, denn der Abritt war auf die Zeit des Morgengrauens festgesetzt worden. Diana schlief traumlos und entspannt bis ein leises Klopfen an der Tür der Jurte sie aufweckte.

"Schon Zeit?" fragte sie verschlafen und die Stimme ihres Führers antwortete durch die Tür.

"Frühstück zehn Minuten, dann Abritt!" Schnell weckte sie als ihren Begleiter, dessen Alter ihn doch die Strapazen der Zeitumstellung, des unbequemen Fluges und der kurzen Nachtruhe spüren ließ und pünktlich erschienen sie zu einem frugalen Frühstück mit Pferdemilch und Brot, dazu gab es Dörrfleisch. Mißtrauisch beäugte Diana die Farbe des Fleisches doch ihr Führer beruhigte sie, es war Lamm und nicht, wie sie angenommen hatte, Pferdefleisch. Wenig später erhielten sie zwei trittsichere Ponys, mausgrau das eine und falbfarben das andere. Beide, ebenso wie die anderen Reittiere hatten schon ein ziemlich dickes Winterfell, Zeichen dafür, daß die Kälte und der Schnee nicht mehr lange auf sich warten lassen würden. Diana wählte für sich die Falbstute aus, Jules nahm den grauen Hengst. Außer ihnen brachen noch drei Mongolen mit ihren Adlern auf, dazu mehrere Helfer, die Packpferde neben ihren Reittieren führten und ihr Dolmetscher. Der kleine Troß bewegte sich im flinken Trab auf eine entfernte Hügelkette zu, dort sollte es Hasen geben und auch Füchse waren dort wahrscheinlich zu finden. Die Jäger trugen ihre schweren Adler auf der Faust, hatten aber ein Holzgestell, welches auf dem Sattel ruhte und es ihnen ermöglichte, den Arm ausruhen zu können. Der jüngste der Jäger mochte etwa zehn Jahre zählen, der älteste war ihr Gastgeber vom Vorabend. Als einmal kurz Rast gemacht wurde, um die Pferde zu tränken, bat Diana den Führer, ihre Fragen dem Jungen zu übersetzen.

"Ich möchte wissen, wie alt er ist, ob er den Adler selbst abgerichtet hat und welche Beute er schon gefangen hat." Der Führer unterhielt sich längere Zeit mit dem Jungen, dann erklärte er:

"Ali ist elf Jahre alt und er hat den Adler seit zwei Jahren. Er hat ihn selbst gefangen, gezähmt und abgerichtet. Er hat schon Hase, Fuchs und Wolf damit gefangen!"

"Kaum zu glauben!" entfuhr es der jungen Frau, die wohl wußte, wie gefährlich die Jagd auf den Wolf für Jäger und Adler war. Sie hatte schon Bilder von Adlern gesehen, denen ein Fuß fehlte, weil der Falkner nicht schnell genug zur Stelle war und der Wolf mit seinen mächtigen Kiefern das Glied des Greifes abgebissen hatte und wußte auch, daß mancher unerfahrene oder unvorsichtige Adler das Duell nicht überlebte. Und auch der Jäger konnte schwere Verletzungen davontragen, wenn er nicht genügend aufpaßte. Aber dieser Junge hier, der wohl auch Reiten zur gleichen Zeit wie Gehen gelernt hatte, schien nichts dabei zu finden, sich diesen Gefahren auszusetzen. Mit beeindruckender, natürlicher Selbstverständlichkeit begleitete er die älteren Jäger und schien die Erfahrung tausender Jahre Geschichte in sich zu vereinigen. Stolz trug er den mächtigen Adler, der ruhig unter seiner Lederhaube auf der Faust des Jungen saß und zeigte kein Anzeichen von Ermüdung. Der Wind frischte nun auf und strich kalt über das Hochplateau, welches sie in stetiger Richtung auf die vor ihnen liegenden Höhenzüge überquerten. Da es zu anstrengend war, gegen den Wind zu sprechen, begnügte sich Diana damit, die herrliche Landschaft zu bewundern und jeden neuen Eindruck tief in ihrem Innern festzuhalten. Majestätisch ragten die schneebedeckten Gipfel vor ihnen auf und die Luft war spürbar dünner geworden. Endlich langten sie an den Vorbergen an und ließen ihre Blicke suchend über das Gelände schweifen. Lange Zeit geschah nichts, doch plötzlich hielt einer der Jäger ruckartig sein Pony an und deutete nach vorn.

"Ein Fuchs!" übersetzte der Dolmetscher leise, um das hellhörige Tier nicht zu verschrecken.  Auch die anderen hatten ihre Reittiere zum Stehen gebracht und schauten nun aufmerksam in die angegebene Richtung. Reineke befand sich wohl auf Futtersuche, denn er strich ruhelos durch die trockenen Gräser. Auf einen Wink des ältesten Jägers hin, nahm Ali seinem Adler die Haube ab und gab die Fesseln frei. Der Greif schaute aufmerksam in die Runde, schüttelte sein herrliches Gefieder und schwang sich mit einem kräftigen Schlag seiner breiten Schwingen in die klare Luft hinaus. Auch er hatte natürlich mit seinen scharfen Augen, deren Blick nicht die kleinste Bewegung in der weiten Runde entging, den Fuchs ausgemacht und steuerte auf seine Beute zu. Als der Fuchs den Schatten, der sich ihm von hinten näherte, über sich bemerkte, war es für ihn schon zu spät. Zwar wirbelte er noch blitzschnell herum und richtete sich keifend und mit gefletschten Zähnen gegen den Angreifer auf, doch war der Adler erfahren in seiner Jagdtechnik und griff den Fuchs sofort mit beiden Fängen am Kopf. Auf dem Boden wirbelten Raubvogel und Beute noch einige Male herum und überschlugen sich, aber der Greif hatte seine Beute fest gepackt und ließ sich nicht abschütteln. Bald schon erlahmte der Widerstand des Fuchses, dann war es zu Ende. Inzwischen war auch der junge Falkner auf seinem Pony herangekommen und stand mit gezücktem Jagdmesser bereit, seinem Adler eventuell beizustehen, doch war diese Vorsichtsmaßnahme heute unnötig, der Fuchs war verendet. Diana gratulierte dem stolzen Jungen als erste, dann kamen auch die anderen an die Reihe. Alis rundes Jungengesicht strahlte vor Freude, als die junge Frau ihm ein kleines Geschenk überreichte. Mit Hilfe des Dolmetschers dankte sie ihm für das wunderbare Jagderlebnis und beglückwünschte ihn zu seinem so gut abgerichteten und mutigen Adler. Der Junge bedankte sich für das Geschenk und fragte, ob sie auch einen Adler besitze.

"Nein, Ali, ich habe zuhause nur Falken und jage hauptsächlich auf Fasanen, Enten und Krähen mit ihnen. Ich muß zugeben, ein Adler ist mir zu groß, auch habe ich keine Möglichkeit, ihn bei mir korrekt abzurichten. Und dann haben viele Menschen Angst – ich muß zugeben, nicht ganz zu Unrecht – wenn sie einem frei fliegenden Steinadler begegnen. Aber hier, in dieser grandiosen Natur war es ein wunderbares Erlebnis, deine Jagd verfolgen zu dürfen." Der Junge nickte freundlich, als der Dolmetscher ihm die Worte der jungen Frau übersetzt hatte.

"Vielleicht haben wir Glück und du kannst eine noch ganz andere Jagd erleben!" meinte er dann zuversichtlich. "Man hat uns gemeldet, daß ein paar Wölfe hier herumziehen, wenn wir sie zu Gesicht bekommen, dann wirst du eine Jagd erleben, wie noch nie zuvor!" Dann wendete er sich ab, um seinen Adler, der inzwischen genug von seiner Beute gekröpft hatte, wieder auf die Faust zu nehmen. Den Fuchs hängte er sich über den Sattel, dann verhaubte er seinen Jagdgefährten wieder und stieg auf. Die kleine Karawane setzte sich wieder in Bewegung und sie begannen in die Vorberge einzudringen. Dort lag an einigen geschützten Stellen Schnee und die Reiter mußten aufpassen, daß ihre Ponys nicht auf einem der zugeeisten Rinnsale ausglitten, die allenthalben zu überqueren waren. Doch erwiesen sich die hier geborenen Pferdchen als ausgesprochen trittsicher und vorsichtig. An einer windgeschützten Stelle wurde eine kurze Rast eingelegt und das mitgeführte Essen verzehrt. Dazu gab es heißen Tee und auch Schnaps zum aufwärmen. Später überquerten die Jäger dann vorsichtig ein weites Schneefeld, wobei die kleinen Pferde manchmal bis zum Bauch im Schnee steckten, dann gelangten sie in ein weiteres Tal, welches sich tief eingeschnitten zwischen hohen Felswänden hinzog. Auf der gegenüberliegenden Seite des Tales bemerkten die scharfen Augen ihres Führers dann mehrere graue Schatten, die gemächlich in Richtung Ausgang des Tales zogen.

"Die Wölfe!" meinte der Führer und Diana ergriff plötzlich ein undefinierbares Gefühl. das war kein Jagdfieber, denn sie selbst jagte ja heute nicht, das war auch keine Angst, weder für sich selbst, noch für die anderen, aber eben doch eine gewisse Unruhe, die ihre Hände in den dicken, gefütterten Lederhandschuhen zittern ließ und ihre Schauer über den Rücken jagte. Was nun kam, würde sie ihr Leben lang nicht mehr vergessen. Der eine Jäger ließ sein riesiges Steinadlerweib frei und feuerte es mit heiseren Ausrufen an. Der mächtige Greif schwang sich hoch in die Lüfte und nahm Richtung auf das von ihm ausgewählte Tier, einen riesigen Wolf, der etwas abseits von den anderen einhertrottete. Schon als der Adler Richtung auf die Wölfe nahm, hatten die einheimischen Jäger ihre Ponys in Trab gesetzt und waren dabei, die Talsohle zu überqueren, als der Adler seine Beute erreichte. Der Wolf wurde zwar ebenso überrascht, wie vorher der Fuchs, doch erwies sich seine Gegenwehr von einem anderen Kaliber, als die des kleinen Roten. Der Adler hielt mit seinen kräftigen Klauen Kopf und Schnauze des Wolfes fest, konnte ihm aber keine tödliche Verletzung zufügen. Wie von Sinnen rannte der Wolf mit seinem Angreifer umher und versuchte ihn abzuschütteln. Der Adler hatte seine liebe Not, den Griff zu behalten und schlug mit seinen mächtigen Schwingen im Versuch, immer über seiner Beute zu sein. Nun hatten auch die anderen Wölfe gemerkt, was sich hinter ihrem Rücken abspielte und nahmen Richtung auf die Kämpfenden. Der erste Jäger ließ sein Pony angaloppieren, um seinem Adler so schnell wie möglich beistehen zu können, während die anderen Reiter sich zwischen ihn und die Wölfe schoben. Diese, als sie nun die Menschen gewahrten, blieben verdutzt stehen und ließen sich von den Reitern in Richtung Talausgang abdrängen. Inzwischen war der Besitzer des Adlers bei seinem Tier angelangt. Er sprang, schon mit gezogenem Jagdmesser, von seinem Pony, rief seinem Adler einige beruhigende Worte zu und versuchte dann, bei dem noch immer sich wie wild wehrenden Wolf den tödlichen Stich anzubringen. Beim zweiten Male gelang ihm dies auch, obgleich er einige Kratzer abbekam. Diana und ihr Begleiter hatten mit angehaltenem Atem auf Anraten ihres vorsichtigen Dolmetschers auf der gegenüberliegenden Talseite das Ende der Jagd abgewartet. Nun kamen sie zu den Jägern geritten, die inzwischen die anderen Wölfe vertrieben hatten. Erst als sie aus dem Sattel stieg, merkte sie, wie sehr ihr dieses Erlebnis zugesetzt hatte. Ihre Knie zitterten und sie mußte sich unauffällig am Sattel festhalten und einige Sekunden verstreichen lassen, bevor sie dem Jäger gratulieren konnte. Nun sah sie auch, wie riesig der Wolf war, der nun ausgestreckt vor ihr lag, während der Besitzer des Adlers sein Tier mit von ihm mitgebrachtem Fleisch atzte. Als Diana fragend auf die Wunden an seinem Arm deutete, meinte er nur stolz lächelnd:

"Kampfspuren sind ehrenvoll!"

"Aber will er sie denn nicht wenigstens desinfizieren?" fragte Diana erstaunt. Daraufhin erklärte ihr der Dolmetscher, daß die hiesigen Menschen ihre eigenen Methoden zur Wundversorgung hätten, denn weder hätten sie die Gelegenheit, an die hier sehr teuren Medikamente zu kommen, noch würden sie ihre uralten, von Familie zu Familie übermittelten Naturheilrezepte verleugnen. Die Wirksamkeit dieser Methoden mußte auch Diana zugeben, denn die Menschen hier wurden zum Teil steinalt. Natürlich hatten sie hier auch keine Ahnung von Streß und anderen Begleiterscheinungen der modernen Zivilisation. Sie lebten ihr Leben im Einklang mit der Natur, denn nur selten verirrten sich Fremde hierher. Die Reiter bestiegen wieder ihre Ponys, dann ging es auf den beschwerlichen Heimweg. Noch nie war Diana eine Jurte ohne jeglichen westlichen Komfort so gemütlich erschienen, als sie am späten Abend von ihrem braven Reittier glitt und sich so, wie sie war, ungewaschen und in ihren staubigen Kleidern, auf die Felle ihrer Bettstatt warf. Innerhalb von Sekunden war sie in einen tiefen, erholsamen Schlaf gefallen und ihrem Begleiter ging es nicht anders. Nach einiger Zeit weckte ihr Führer sie und meinte, daß Abendessen sei angerichtet und sie mögen doch bitte kommen, da die Leute ohne ihre Gäste nicht mit dem Mahl beginnen wollten.

"In ein paar Minuten kommen wir" murmelte schlaftrunken die junge Frau, dann bürstete sie sich ihre roten Locken, klopfte sich ein wenig den Staub aus der Kleidung und wusch sich mit dem kalten Wasser, welches in einer Schüssel auf dem Boden stand, Hände und Gesicht.

"Wir wollen unsere Gastgeber nicht noch länger warten lassen." meinte sie dann zu ihrem Begleiter, der sich auch sporadisch säuberte. Sie gingen dann die wenigen Schritte zu der anderen großen Jurte. Dort empfing sie die versammelte Jägerschar. In einem Kessel dampfte die wohlriechende Abendmahlzeit und die Schnapsflasche ging von Mund zu Mund. Da nun auch die Gäste angekommen waren, wurde schnell das Essen verzehrt, bevor der gemütliche Teil des Abends begann. Plötzlich fühlte sich auch Diana wieder munter, denn es wurden Geschichten erzählt von Jägern und Jagden, aber auch Legenden ihres Volkes kamen nicht zu kurz. Die etwas holperigen Übersetzungen des Dolmetschers nahmen den Geschichten zwar viel von ihrem ursprünglichen Charme, dennoch genoß Diana jede Minute des Abends. Kurz bevor sie für diesen Tag endgültig zu Bett gehen wollten, kam Ali zu ihr und überreichte ihr eine kunstvoll gearbeitete Lederhaube für einen Adler.

"Ich weiß, daß du keinen Adler hast," ließ er sie wissen, "aber diese Haube habe ich selbst gefertigt, sie soll dir ein Andenken an deinen Aufenthalt hier sein und ein Ausdruck meines Dankes für dein schönes Geschenk an mich!" Damit verbeugte er sich tief vor der jungen Frau und verschwand aus der Jurte. Diana war gerührt von dem Geschenk und beschloß, dem Jungen noch eine Freude zu machen. Sie wußte, daß ein Geldgeschenk weder akzeptiert worden wäre, noch hätte der Junge damit viel anfangen können, so beschloß sie, sich zu erkundigen, was denn sein größter Herzenswunsch sei.

"Ali hat keine großen Wünsche und Träume!" wurde sie vom Dolmetscher beschieden. "Er besitzt alles, was er braucht, ein Pony mit Sattel und Zaum, seinen Adler, genügend zu Essen und eine Familie, die ihn liebt. Was willst du mehr?" Diana wußte darauf nichts zu antworten, denn sie fühlte, das war die Wahrheit, der Junge war wunschlos glücklich. Plötzlich fiel ihr doch noch etwas ein:

"Wenn ich die Fotos habe, die wir gemacht haben, werde ich ihm ein Album kaufen und es ihm mit den Fotos schicken. Zum Andenken an diese Jagd!" rief sie aus. "Nur, wie kann ich sicher sein, daß er das Album auch erhält?" Doch da wußte ihr Begleiter Rat.

"Diana, schau, ich komme weit herum und kenne viele zuverlässige Menschen. Wenn du das Album hast, kannst du es mir nach Hause schicken, ich nehme es dann auf meiner nächsten Reise mit gebe es einem Vertrauten zu treuen Händen, der es dem Jungen persönlich geben wird. Und damit du ganz sicher sein kannst, daß Ali es auch erhält, soll er dem Überbringer etwas für dich mitgeben, was mit dem heutigen Tag in Zusammenhang steht, etwa die Lunte eines Fuchses."

"Danke, Jules, ich nehme gerne deine Hilfe an und hoffe, daß das Album so in die Hände des Jungen gelangen wird." meinte Diana zufrieden.

"Da kannst du ganz sicher sein." beruhigte sie ihr Begleiter. Dann gingen sie zurück zu ihrer Jurte und legten sich schlafen. Am nächsten Morgen ging es dann mit dem Gewehr auf die eigentliche Jagd. Oft mußten die Jäger wie Gemsen klettern, um auf der Pirsch an die Tiere heranzukommen. Jules zeigte sich trotz seines Alters in ausgezeichneter Form und Diana mußte zugeben, daß sie sich etwas überschätzt hatte. Was waren all ihre bisherigen Klettertouren an diesen hier gemessen?! Die Luft war dünn, es wehte ein eisiger Wind und sie mußten wahre alpinistische Künste vollbringen, bis sie endlich zum Schuß auf die Steinböcke kamen. Doch die Jagdausbeute war zufriedenstellend und so kehrten sie glücklich nach einem bewegenden Abschied von ihren freundlichen Gastgebern in die Heimat zurück. Nach einiger Zeit gelangten dann auch das Album mit den Fotos zu Ali, der sich mit einigen Zeilen in seiner Sprache und dem ausgemachten Erkennungszeichen bei der jungen Frau bedankte. Diese hatte sich wieder mit ihrem alltäglichen Trott abgefunden und so verging die Zeit.

Es war ein wunderschöner Herbstmorgen, als Diana wie üblich ihr Pferd sattelte und sich auf einen kleinen Spazierritt vorbereitete. Der Wald erstrahlte in seinen schönsten Farben, die Blätter spielten in allen Farben von hellgelb bis dunkelbraun. Eine leichte Brise wehte durch die Wipfel und ließ die schon losen Blätter tanzend zu Boden gleiten. In flinkem Trab lief das Pferd über den weichen Waldboden und Dianas Augen glühten vor Freude, als sie einen massigen Hirsch überraschte, der sich, scheinbar vom Brunfttrieb angespornt, verspätet hatte. Langsam und majestätisch verschwand er im dichten Unterholz. Der Weg wurde nun steiler und auch schmaler und führte an einer kleinen Schlucht vorbei, die sich zu ihrer Linken in felsigen Kaskaden, nur hier und da von einer sich im bloßen Gestein festkrallenden Kiefer unterbrochen, bis zur Talsohle erstreckte. Von hier aus hatte man einen herrlichen Panoramablick auf die umliegenden Berge und Täler, die sich im Sonnenschein in ihrem Festtagskleid dem Auge des Betrachters präsentierten. Auch Diana war vom Anblick der gewaltigen Natur tief beeindruckt und obwohl sie hier oben schon oft gewesen war, bot sich ihrem Auge doch immer wieder ein anderes Bild und es wurde ihr nie langweilig, die Aussicht zu genießen. Verträumt überließ sie ihrem Pferd vertrauensvoll die Zügel, wohl wissend, daß es nicht vom Wege abweichen würde.

Wie aus dem Nichts erklang plötzlich eine böse Stimme zur Rechten Dianas.

"Scher dich weg mit deinem Mistvieh, du blöde Kuh! Du verscheuchst mir ja das ganze Wild!" Erschrocken war die junge Frau zusammengezuckt und auch ihr Pferd spitzte verwundert die Ohren. Sie versuchte, den Sprecher ausfindig zu machen, doch verwehrten ihr die Büsche den Blick auf den wütenden Jäger. So drehte sie nur ihren schönen Kopf in Richtung auf den Mann und legte in einer sanften Gebärde den Zeigefinger auf ihre Lippen, zum Zeichen, daß der Mann schweigen möge. Wie oft hatte sie sich zu Pferd dem Wild bis auf wenige Meter nähern können, ohne daß dieses von ihrem Anblick erschreckt davongestoben war! Aber mit seinem Gebrüll hatte sich der Jäger selbst jeder Chance beraubt, an diesem Tag noch Wild zu Gesicht zu bekommen. Langsamen Schrittes entfernte sich Diana auf dem Weg.

Plötzlich durchbrach der scharfe Klang eines Schusses die Stille! Er schien von rechts oben zu kommen, wo das dichte Gesträuch jegliche Sicht verwehrte. Das Pferd erhielt einen Streifschuß an der Kruppe, der es erschrecken und sich aufbäumen ließ. Diana wurde brüsk aus dem Sattel geschleudert und stieß einen schrillen Angstschrei aus, als sie sah, daß sie über den Rand des Weges fallen würde. Ihr Pferd wurde durch diesen Laut noch mehr verunsichert, es machte einen großen Satz nach vorne und trabte dann eilig auf dem ihm bekannten Weg nach Hause. Dumpf trommelten die Hufe noch eine Zeit lang den Takt auf dem weichen Boden, dann verklangen sie in der Ferne.

Noch im Fallen versuchte Diana verzweifelt, sich an einigen vorstehenden Wurzeln zu halten, doch war ihr Schwung zu groß und sie konnte keinen sicheren Griff anbringen. Entsetzt krümmte sie sich im Vorgefühl des unvermeidbaren Sturzes in die Tiefe zusammen und dachte an ihre Tiere, die sie wohl nie wieder sehen würde. Der Fall war relativ kurz, was sie vor dem tödlichen Ausgang der Sache bewahrte, denn schon nach wenigen Metern wurde die junge Frau durch einen kleinen Felsvorsprung gebremst. Doch auch dies hatte schon genügt, da sie zwischenzeitlich mehrmals auf spitze Steine aufgeschlagen war, ihr das Bewußtsein zu rauben. So lag sie mit verdrehten Gliedern auf dem schmalen Grat, als der Jäger, der dies alles verursacht hatte, sich über die Kante herunterbeugte, um zu sehen, ob es noch etwas zu helfen gab. Da sie auf seine Rufe nicht reagierte, suchte er eiligen Schrittes sein Auto auf, wo er sein Telefon gelassen hatte. In wenigen Worten schilderte er den Unglücksort, vermied es jedoch, seine Rolle bei dem Vorfall genauer zu beschreiben. So wurde der Sturz in den Büchern des Krankenhauses, in welches die Verletzte nach viel zu langer Wartezeit auf einen Krankenwagen, dessen Fahrer sich auf den Waldwegen mehrmals verirrte, bevor er endlich die Unfallstelle erreichte, gebracht wurde, als einfacher Reitunfall deklariert.


Kurz bevor Diana das Bewußtsein verlor, sah sie, wie Sharif sich auf leichten Schwingen aus dem strahlend blauen Himmel zu ihr herab schwang und auf einem kleinen Felsbrocken nicht weit von ihr entfernt aufblockte.

"Wie kann ER denn hiersein?" wunderte sich Diana noch, "er ist doch in meinen Armen gestorben und ich habe ihn eigenhändig beerdigt!" Dann schwanden ihr endgültig die Sinne. Und doch hörte sie jetzt die Stimme ihres Falken ganz nah.

"Diana, du mußt leben, damit du uns Tiere weiterhin beschützen und pflegen kannst!" Verblüfft schaute Diana auf ihren Beizvogel, der mit ganz natürlicher, menschlicher Stimme zu ihr sprach. Oder verstand SIE jetzt etwa die Sprache der Tiere? Sie gab es auf, sich darüber zu wundern und fragte ihren Falken mit zarter Stimme:

"Bin ich denn so wichtig für euch Tiere? Es gibt doch auch noch andere Menschen, denen das Wohl der Tiere am Herzen liegt?"

"Ja, aber weder genug, noch von der richtigen Sorte!" bekräftigte der Falke und schüttelte seine Schwingen. "Aber komm, ich werde dich zuerst auf eine weite Reise mitnehmen, damit du wieder Freude am Leben gewinnst!" Er stieß einen schrillen Schrei aus und zwei dunkle Schatten stießen aus dem Himmel herab, die sich als zwei gewaltige Adler entpuppten. Sie nahmen Diana bei den Schultern und den Beinen und obwohl ihre Klauen nadelspitz waren, spürte Diana nicht den leisesten Schmerz. Die beiden Vögel trugen sie in die Lüfte hinauf und Sharif bewachte ihren Flug. Höher und höher ging es hinauf, bis die Sonne so gleißend vom Firmament schien, daß Diana die Augen schließen mußte und so über Richtung und Ziel ihrer Reise im Unklaren war.

Nach einer schier endlosen Zeit spürte sie, wie sich die beiden Greife langsam senkten und sie wurde vorsichtig auf einer weichen Unterlage abgesetzt. Als sie die Augen öffnete, sah sie eine sich fast endlos hinziehende, blumenbedeckte Wiese, durch die ein kleiner Bach seinen verschnörkelten Lauf zog. In der Ferne, fast unsichtbar im blauen Dunstschleier, befand sich ein wunderschönes Schloß, dessen Türme und Türmchen glänzend weiß in den Himmel ragten. Diana rieb sich verwundert die Augen. Träumte sie? War es Wirklichkeit? Oder gar etwas zwischen diesen beiden Dingen? Die beiden Adler jedenfalls waren wie durch Zauberhand verschwunden. Nur ihr treuer Falke saß neben ihr. Seine dunklen Augen ruhten wissend auf ihrem Gesicht, in welchem sich deutlich alle diese Fragen widerspiegelten.

"Herrin, du darfst dich über nichts wundern, was du hier siehst oder erlebst! Du bist in einer Welt, die nur für dich existiert. Sie ist aus deinen Träumen und Wünschen gewebt und ich werde darin dein Führer sein!"

Diana schaute an sich herunter und sah, daß sie noch immer ihre Reitkleidung anhatte, mit der sie auf den verhängnisvollen Ritt gegangen war. Ihre Bluse war zerrissen und blutig, ebenso die hellen Hosen. Nur ihre Stiefel hatten den Sturz scheinbar unbeschadet überstanden. Dennoch fühlte sie keinen Schmerz und als sie sich nun aufrichtete wunderte sie sich über die Leichtigkeit ihrer Bewegungen. Sie streckte ihren Arm aus und der Falke ließ sich darauf nieder. Und obwohl ihre zarte Haut durch keinen Lederhandschuh geschützt war, verletzten die scharfen Krallen des Vogels sie nicht.

"Wenn du mein Führer bist," begann sie, noch immer höchst verwundert über die Dinge, die hier geschahen, "so sage mir auch, wohin der Weg führt, den ich hier sehe." Denn tatsächlich fand sie wenige Meter von ihrem Lagerplatz entfernt einen staubigen Feldweg, der sich am Bach entlangschlängelte und in der Unendlichkeit der Ferne verlor. Der Falke erhob sich in die Lüfte und zog mit kräftigem Flügelschlag davon. Nach einer kleinen Weile kehrte er zurück und berichtete:

"Der Weg führt geradewegs zum Schloß, Herrin! Ich glaube, wir sollten ihm folgen." Diana war schon einmal aufgefallen, daß der Greif sie mit "Herrin" anredete und so wollte sie genauere Auskunft haben.

"Sharif, warum titulierst du mich mit "Herrin"? Du weißt genau, daß unser Verhältnis zueinander ein viel Näheres war. Ich liebe es nicht, über Tiere zu "herrschen" vielmehr sollen sie gleichwertige Partner und Freunde sein. Ich hoffe, du hast unser Verhältnis damals, in jener anderen Zeit so verstanden?" Der Falke nickte kurz mit seinem edlen Kopf.

"Natürlich, Diana! Und alle Tiere sind dir sehr dankbar für deine Einstellung! Aber hier bist du die Herrin, ich dein Führer und Berater. So wollen es die hiesigen Gesetze!"

Kopfschüttelnd fand sich Diana mit dieser Antwort ab. Der staubige Pfad schien kein Ende zu haben, denn schon lange hätten sie das Schloß erreichen müssen und doch lag es noch immer in weiter Ferne. Die Sonne brannte heiß hernieder und nur der kleine Bach brachte etwas Kühlung. Von Zeit zu Zeit ließ sich die junge Frau an seinem Rand nieder und trank einige Schlucke seines erfrischenden Wassers. Der Sakerfalke hatte keine Flüssigkeit nötig, war er es als Wüstenvogel doch gewöhnt, seinen Flüssigkeitsbedarf aus dem Blut seiner Beutetiere zu decken. So schritten sie stundenlang dahin, der Falke nun wieder auf der Faust der jungen Frau, ohne jedoch ihrem Ziel je näherzukommen. Plötzlich dachte Diana, wie gut es doch sei, das Schloß noch vor Sonnenuntergang zu erreichen, damit sie ihrem Falken noch einen angemessenen und sicheren Ruheplatz bereiten könne. Plötzlich schien das Schloß wie auf unsichtbaren Rädern zu rollen und in wenigen Augenblicken türmte sich die hohe Steinmauer mit dem schmiedeeisernen Portal vor ihnen auf.

 
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