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PIROSKA 2

Dies war das allererste Mal, da ich mein Leben selbst in die Hand nahm und ich kam mir fast vor wie ein Verbrecher, als ich nach Hause kam und so tat, als sei nichts gewesen. Das Weihnachtsfest nhrte sich und langsam mute ich Farbe bekennen. Doch erst am Heiligen Abend, nach der Bescherung fand ich die Kraft dazu.

"Hast du einen Moment Zeit fr mich?" fragte ich meine Mutter, als wir uns nach dem Abendessen zurckziehen wollten.

"Was gibt es denn, Anne?"

"Ich mu dir mitteilen, da ich morgen nach Ungarn fahren werde!" brach es aus mir heraus und ich erreichte mit meinen Worten das Unfabare: meine Mutter erstarrte sprachlos. Damit ihr keine Zeit blieb, um sich wieder zu fassen und mir eventuell die Rede abzuschneiden, sprudelten die nchsten Worte nur so aus mir heraus.

"Ich habe schon die Fahrkarten besorgt und auch alles andere, Lajos erwartet mich in Budapest und wir verbringen Silvester bei seiner Familie, danach fahren wir noch in die Puszta und am 10. komme ich dann wieder heim!" Jetzt mute ich tief Luft holen, denn ich hatte das alles in einem Atem gesagt. Meine Mutter starrte mich noch immer wie ein Wesen von einem anderen Stern an. Scheinbar konnte sie es nicht fassen, da ihre behtete Tochter, ihr in allen Dingen vorbehaltlos zustimmendes Geschpf, sich mit einem Mal zu einem eigenstndigen Erwachsenen gemausert hatte.

"Bist du dir ganz sicher, was du da tust?" auer unglubigem Erstaunen meinte ich auch eine ganze Menge Abscheu aus ihren Worten herauszuhren.

"Ich bin fest entschlossen zu fahren, wenn nicht im Guten, so dann im Streit!" Dieses eine Mal durfte ich nicht weich werden, mich nicht von Vorhaltungen noch von eventuellen Gefhlsausbrchen meiner Mutter umstimmen lassen. Ich war der festen berzeugung, wenn ich mich jetzt wieder gegen meinen Willen wrde einwickeln lassen, da ich dann mein ganzes Leben nicht mehr von hier fortkommen wrde. Und die Aussicht, fr den Rest meines Lebens oder besser gesagt, ihres Lebens, unter der Fuchtel meiner Mutter stehen zu mssen, rief eindeutig Entsetzen in mir hervor. Auch meine Mutter schien die genderte Lage zu spren.

"Du willst also zu diesem Kerl, den du nur ein einziges Mal gesehen hast, in diese kommunistische Land - willst du etwa auch Bolschewist werden?" meinte sie mit beiendem Hohn. Als ich darauf keine Antwort gab, begngte sie sich mit der Vorhaltung:

"Du weit ja hoffentlich, auf was du dich da einlt! Der Kerl will ja wohl mehr von dir, als nur ein paar Ksse. Da ich ja nicht damit rechnen konnte, da du schon morgen abfhrst, will ich dir nur raten, da du zusiehst, da er sich schtzt, sonst habe ich auch noch ein Balg am Hals. - Wann geht der Zug?" Etwas aus der Fassung gebracht ob ihrer letzten Reflexion, stotterte ich fast.

"Um, um kurz nach Mitternacht vom Hauptbahnhof."

"Und wie willst du da hinkommen?"

"Mit einem Zug von hier aus, der Bahnhof ist ja fast vor der Haustr!" wagte ich zu bemerken.

"Ich sehe schon, du hast also damit gerechnet, da ich deinem Plan, in dieses unterentwickelte Land abzuhauen, nicht billigen wrde. Aber trotzdem werde ich dich morgen Nacht nach Frankfurt fahren, ich will ja nicht, da dir hier schon was zustt - spter allerdings wirst du auf dich selbst aufpassen mssen!" Ich verbi mir die Antwort, da ich nun schon seit einigen Jahren auf die Gelegenheit gewartet habe, selbstndig auf mich aufzupassen, denn das htte die Diskussion nur noch auf andere Gebiete erweitert. So beschrnkte sich meine Mutter auf einen letzten Seitenhieb.

"Wer kmmert sich whrend deiner Abwesenheit um dein Pferd? Natrlich wieder ich, wer denn sonst?" Eigentlich gab es da nichts zu "kmmern", denn es wurde im Mietstall vom Personal verpflegt und mein Bruder ritt in seiner freien Zeit ebenso gerne wie ich, aber hier ging es nicht um wahre Sachverhalte. Ich sollte, wie immer, in die Defensive gedrngt werden, mich schuldig fhlen, oder eben auch undankbar gegenber all den Dingen die in meinem sogenannten Interesse getan, gesagt oder gespart wurden. So setzte ich meine starre Miene auf und schwieg. Mit einem kurzen:

"Na denn, gute Nacht!" verlie meine Mutter das Zimmer, welches erst seit einigen wenigen Jahren von dem meines Bruders getrennt war. Ich schlief trotz meiner Aufregung traumlos bis in den nchsten Morgen, packte dann eilig meine Sachen in einen groen Koffer und eine stabile Tasche, vergewisserte mich noch einmal, da mein Pa mit dem ungarischen Visum und die Fahrkarte an ihrem Platz in meiner Handtasche waren, ebenso ein wenig Geld und sonstige Utensilien. Von meinem Bruder und meiner Gromutter verabschiedete ich mich schon am frhen Abend, wollte ich doch in den letzten Stunden vor der Abfahrt mit meinen Gedanken alleine sein. Und dann sa ich also in dem Zug, der mich meiner Sehnsucht entgegen fhren sollte. Als der Morgen im Osten dmmerte, konnte ich aus dem Zugfenster die verschneite Voralpenlandschaft vorbeiziehen sehen. Bald wrden wir die sterreichische Grenze passieren. Meine Mitpassagiere waren auch schon munter und begannen, ihr in Tten und Taschen mitgebrachtes Frhstck zu verzehren, wobei sie sich stndig unterhielten. Auch ich bekam langsam Hunger und begann mich schweigend meinem Essen zu widmen. Nach nicht allzu langer Zeit erschien zuerst der Schaffner, um unsere Fahrkarten zu kontrollieren, dann erschienen zwei Zollbeamte, verlangten unsere Psse zu sehen und stempelten sie gewissenhaft ab, nur meinen eigenen Pa erhielt ich unbeschrieben zurck. Spter kam noch ein lterer Mann in Begleitung eines jngeren, der uns aufstehen hie, die Sitzbnke aufhob und schaute, ob nicht etwa Schwarzfahrer oder hnliches versteckt seien. Dann hatten wir bis zur Grenze unsere Ruhe, als der ganze Zirkus, jetzt nur mit sterreichischer Beteiligung, von vorne anfing. Langsam begannen meine Beine steif zu werden, sa ich doch schon jetzt ber sieben Stunden auf meinem engen Platz. Als ich ein wenig im Gang auf und ab lief, mein Abteil mit dem Koffern immer im Auge behaltend, mute ich erkennen, da ich fast die einzige Deutsche in diesem Waggon war. Erstaunte Blicke trafen mich allenthalben, doch wagte es niemand, das Wort an mich zu richten. Ich hatte mir zwar ein wenig Reiselektre mitgenommen, doch fand ich es interessanter, die winterliche Landschaft zu beobachten, die an uns vorbeizog. Wir durchfuhren bald eine liebliche Hgellandschaft, die Tannen hatten weie Schneehubchen auf und vereinzelte Hfe sprenkelten die sanften Hnge. Im Sommer mute hier sehr viel Vieh weiden, die Landschaft war geradezu ideal dafr. Dann kamen wir zwischen steileren Bergen hindurch und gelangten in die Ebene nach Wien. Dort wrde mein Wagen an den Zug nach Budapest angekoppelt werden und seine Reise nach Osten fortsetzen. Interessiert beobachtete ich das geschftige Treiben auf dem Wiener Hauptbahnhof, etwas durchgerttelt, als der Wagen an eine Rangierlokomotive angehngt und dann am Budapester Zug abgehngt wurde. Es ging jetzt langsamer voran, doch hatten wir bald die ungarische Grenze erreicht. Hier stiegen die ungarischen Zllner und Kontrolleure zu, erstaunlich war das groe Aufgebot an schwer bewaffneten Soldaten, die auf den Bahnsteigen auf und ab patrouillierten. Zwar sahen die zumeist jungen Mnner in ihren schneidigen Uniformen, mit den blitzenden dunklen Augen und schwarzen Schnurrbrten keineswegs furchteinflend aus, doch zeigte ihre Prsenz, da wir nun hinter den eisernen Vorhang gelangten. Ich hatte zwar schon festgestellt, da Ungarn keineswegs so war, wie die anderen Staaten des Ostens, dies war wahrscheinlich darauf zurckzufhren, da die Ungarn, obwohl sie die sterreicher whrend k. und k. Zeiten nicht gerade liebten, doch mehr als alle anderen Staaten eine gewisse ffnung zum Westen beibehalten hatten. So brauchten sterreicher zum Beispiel nur den Personalausweis und kein Visum, um nach Ungarn einreisen zu drfen. Mein Pa wurde nun gestempelt, meine Fahrkarte genau angeschaut und eine Seite meines Visums zurckbehalten. Dann wnschte man uns zweisprachig gute Reise und einen schnen Aufenthalt in Ungarn. Wir rollten nun durch die Gegend der kleinen Tiefebene Richtung Budapest. Auch hier bedeckte der Schnee die weiten Felder, auf denen im Sommer noch Mais und Sonnenblumen im Wind wogten. Bei Tatabnya wurde das Wei durch Schmutziggrau abgelst, der Ort war ein Zentrum des Steinkohleabbaues. Aus vielen Schloten stieg grauer Rauch zum Himmel auf, die Kohlepartikel sanken auf die Erde und berzogen alles mit einer grauen Schicht. Selbst im Zugabteil konnte man es riechen. Dann erschienen die hohen Plattenbauten der schnell wachsenden Vororte von Buda, des westlichen Stadtteils von Budapest. Wir verlangsamten jetzt das Tempo und rollten in den schnen Ostbahnhof von Budapest ein. Mein Herz begann schneller zu schlagen: Hier wrde Lajos auf mich warten, damit wir den letzten Teil unserer Reise gemeinsam zurcklegen knnten. Schon vor der Einfahrt in den Bahnhof hatte ich mein Gepck auf die Plattform vor der Tr gestellt und versuchte nun, aus dem kleinen Fenster zu sphen, das in die Tr eingelassen war. Noch konnte ich das eigentliche Bahnhofsgebude nicht erkennen, doch kamen wir an einer Tafel mit der Aufschrift "Keleti-Plyaudvar" vorbei, die uns anzeigte, da wir uns schon auf dem Bahnhofsgelnde befanden. Auch meine Mitreisenden standen jetzt im Gang und schauten wohl auch nach Bekannten oder Verwandten aus. Langsam rollten wir zum Bahnsteig 1. Dann sah ich IHN und ein Gefhl von Schwche schien mich zu berkommen. Stolz und gro unterschied er sich zwar weder in Kleidung noch in seiner Haltung von vielen anderen jungen Mnnern, die den Bahnsteig bevlkerten und doch war er fr mich DER MANN! Auch er schien sehr zu warten, schaute nach rechts und links und trommelte ungeduldig mit den Fingern auf dem Griff seines Kofferkulis. Endlich hielt der Zug, meine Tr befand sich fast in seiner Hhe. Als sich die Tren endlich ffneten, packte ich schnell meine Siebensachen und stand im Nu auf dem Bahnsteig. Lajos hatte mich schon gesehen, sein Gesicht wurde von einem breiten Lcheln erhellt, als er dennoch gemessenen Schrittes auf mich zu kam. Ich lie meinen Koffer fallen und schlang ihm meine Arme um den Nacken.

"Lajos, Liebster, endlich...!"

"Anne, Drgm, wie schn, da du hier bist!" Unsere Lippen fanden sich zu einem langen Ku, die geschftige Welt des Grobahnhofes versank in Nichts. Doch schnell muten wir wieder auf die Erde kommen, denn der Anschluzug ging sogleich auf dem alleruersten Bahnsteig ab. Lajos nahm meinen Koffer und die groe Tasche, ich hngte mich bei ihm ein und so bestiegen wir den ungarischen Zug. Hier gab es keine Abteile, viele Menschen mit allen mglichen Gepckstcken, oft mit lebendem Federvieh in geschlossenen Krben, oder Gemse in offenen Taschen, saen auf den Bnken der Groraumwagen. Lajos kannte sich gut aus, denn er suchte sich einen Wagen mit groem Perron aus, wo zwei separate Sitze vor dem eigentlichen Abteil angebracht waren. Dort war es angenehm khl, wir waren allein und hatten gengend Platz fr mein Gepck. Auf der langen Fahrt, wobei wir noch einmal umsteigen muten, diesmal auf einen kleinen Zug mit Diesellokomotive, sah ich fast nichts von der uns umgebenden Landschaft. Wir hatten uns so viel zu sagen, auch ohne Worte! Hand in Hand saen wir auf unseren Sitzen, versunken in der Betrachtung des anderen, froh, die Wrme des geliebten Wesens zu spren. Als der Schaffner unverhofft erschien, fuhren wir aus unserem Ku auseinander wie zwei Schulkinder, die man bei irgendeiner Dummheit erwischt. es wurde langsam wieder dunkel, als wir auf dem kleinen Bahnhof in Hortobgy anlangten. Wir waren die einzigen Reisenden, die hier abstiegen.

"Wir werden in der Pension wohnen, bis wir zu meiner Familie fahren." meinte Lajos. " Und auch dann wieder, wenn wir zurckkommen. Ich habe schon alles bestellt - du mut wissen, da du dich hier anmelden mut, der Kellner wird das fr die Gste erledigen, dann fallen auch die paar Tage bei meiner Familie in die Anmeldung." Hier begannen also schon kleinere administrative Probleme, zum Glck schon gelst, durch die Voraussicht meines Freundes. Das Abendessen verlief sehr ruhig, auer uns waren nur noch ein deutsches Ehepaar und ein anderer Auslnder Gste der Pension, lediglich im Schankraum herrschte noch lebhafter Betrieb unter den Einheimischen, die nach der Arbeit noch zu einem oder ein paar Glas Schnaps oder Bier hier einkehrten. Um acht Uhr war Sperrstunde, im Sommer, der Gste wegen, um zehn Uhr.

"Mchtest du auch einen kleinen Schnaps?" fragte mich Lajos, der sich selbst einen bestellte, als ich ablehnte. Das letzte, was ich gebraucht htte, war Alkohol. Wer wei, wie ich, der Alkohol fast unbekannt war, vor allem, was Schnaps anging, reagiert htte. So leerte Lajos sein Glas auf meine Gesundheit und unsere Liebe auf ex, ich sah es mit Schauern.

"Du gehst jetzt besser auf dein Zimmer, der Kellner gibt dir den Schlssel, ich komme dann gleich nach." versprach Lajos und ich befolgte seinen Rat, wenn auch etwas befremdet. Augenzwinkernd gab der Kellner mir den Schlssel zu dem Zimmer, in welchem ich auch schon mit meiner Mutter und meinem Bruder im Herbst gewohnt hatte. Ich machte es mir gemtlich und harrte aufgeregt der Dinge, die da nun endlich kommen sollten. Doch es dauerte noch eine ganze Weile, der Lrm in der Schankstube hatte sich mittlerweile gelegt, die groe Tr war abgeschlossen worden, bis ich leise Tritte vor meiner Tr vernahm. Klopfenden Herzens ffnete ich und lie Lajos ein. Er schien sich noch ein wenig Mut mit Alkohol gemacht zu haben, denn er hatte eine kleine Fahne, doch bemerkte ich das in meiner Aufregung nur so nebenbei.

"Ich wollte dich nicht ins Gerede bringen." erklrte Lajos, "deshalb habe ich gewartet, bis alle Leute die Bar verlassen haben."

"Das ist lieb von dir, aber doch nicht ntig!" meinte ich. "Ich meine - was macht es schon aus, wenn die Leute hier wissen, da du mein - Freund - bist?"

"Es ist eben nicht so blich hier bei uns!" sagte Lajos, doch dann nahm er mich in seine starken Arme und seine Berhrung lie mich erbeben. Das war alles SEHR neu fr mich, scheinbar auch fr ihn, denn einiges schien nicht nach seinen Wnschen zu gehen. Ich verspannte mich mehr und mehr und brach schlielich in Trnen aus.

"Du mut nicht weinen, ich liebe dich doch trotzdem, aber la uns lieber schlafen!" meinte mein Freund und nahm mich fest und trstend in seine Arme, dann war er auch schon eingeschlafen. Am Morgen wagte ich es kaum, ihm in die Augen zu sehen, so sehr schmte ich mich fr mein Versagen. Doch er nahm mich nur in seine starken Arme und lehre mich beherrscht und zrtlich alles, was so fremd fr mich war. Ich warf allen falschen Scham ber Bord und gab mich ganz den neuen, schnen Gefhlen hin, die er in mir erweckte. Spter saen wir gemtlich beim Frhstck, dann brachen wir in die verschneite Puszta auf. Lajos stellte mich einigen seiner Kollegen vor, die gerade Dienst hatten und ich wurde neugierig beugt. In einem winzigen Zimmer, das in die schmale Seite eines der langen Stlle eingebaut war, bewirtete uns der alte Kollege, den ich schon im Herbst kennengelernt hatte mit etwas zu trinken. Schnaps fr meinen Freund und Wasser fr mich, die ich hflich aber bestimmt den Alkohol ablehnte, sehr zu seinem Erstaunen. Doch Lajos schien ihm in seiner Sprache etwas zu erklren und der Mann nickte freundlich in meine Richtung, als er mir ein kleines Glas mit Wasser aus einem Krug reichte. Von nebenan kam das Gerusch von Pferdehufen und ab und zu ein kleines Wiehern zu uns in das Zimmerchen. An dessen Wnden befanden sich an Ngeln die Ausrstung des Hirten aufgehngt: sein dicker Wintermantel, Peitsche, Sattel und Zaumzeug seines Reitpferdes. Eine nackte Glhbirne baumelte von der Decke, alles brauchte dringend einen neuen Anstrich, doch gab das Staatsgut, wie ich noch erfahren sollte, nichts fr den Komfort seiner Arbeiter aus. Auch der riesige Konsum von starkem Alkohol war fremd fr mich, begannen hier doch schon die Arbeiter mit ein, zwei "Halben" am frhen Morgen im Fogad, bevor sie berhaupt mit der Arbeit begannen. Dann kreiste die Flasche whrend der Arbeit und am Ende des Tages traf man sich wieder im Fogad zu gemeinsamem Trinken. Wie oft sah ich in diesen Tagen Mnner, aber auch Frauen, die in der Nacht auf unsicheren Beinen, manchmal auf einem unbeleuchteten Fahrrad, in Zickzacklinien ihren Weg nach Hause suchten - und dem Anschein nach auch fanden. fters erbarmte sich auch eine nicht ganz so betrunkene Seele ihrer und brachte sie sicher zu ihrer Behausung. Ich schickte mich darein, da dies hier wohl so Brauch war, gemeinsam zu trinken, bemerkte aber auch, da Lajos sich - zumindest in meiner Gegenwart - zurckhielt und mich auch nicht dazu bringen wollte, es den anderen gleich zu tun. Ebenso rauchte er nur sehr wenig, er wute, da ich aus einer Nichtraucherfamilie komme und der Rauch mich strte. Wir verbrachten nur kurze Zeit bei dem anderen Hirten, dann zeigte mir mein Freund die Herde, die sich friedlich und frei in dem riesigen Stall bewegte. Es waren junge Stuten von ein bis drei Jahren, die jetzt darauf warteten, unter Tage in den Auslauf gelassen zu werden. Nur bei sehr schnem Wetter ging es manchmal noch in die Weite der Puszta. Ich streichelte einige der schnen Tiere, die zutraulich zu mir kamen, Braune oder Rappen, die Farben der Noniusrasse und einige Fchse, Ergebnis der Kreuzung mit Vollbltern, um ein feuriges Warmblutpferd fr den Springsport zu erzielen. Ich sollte noch erfahren, da hier der Springsport und der Fahrsport privilegiert wurden, auf Dressur legte man keinen Wert, selbst nicht als Grundausbildung der Springpferde, was mich, die ich nach der deutschen Reitlehre erzogen wurde, sehr erstaunte. Vielleicht ist das mit einer der Grnde, da man so wenig gute ungarische Reiter auf groen Turnieren sieht, einmal abgesehen von dem Geld, das solche Reisen kosten. Es gibt zwar einen guten ungarischen Dressurreiter, Dallos Gyla, aber er war, zumindest damals, mit deutschen Pferden beritten, die ihre Ausbildung in Deutschland erhalten hatten. Die Springreiter holten sich ein Pferd mit drei Jahren im Mrz oder April aus der Herde, stellten es in einen groen Pferch, der mit zwei Meter hohen Holzplanken umgeben war und jagten es mit der Peitsche ber ein Hindernis von 1,50 Meter Hhe. bersprang das Tier dieses Hindernis, wurde es in einem Schnellverfahren, das mich sehr an typisch amerikanisches Rodeo erinnerte, "eingebrochen", im Juni nahm es schon am internationalen Reitturnier teil - und nach einigen Jahren oder sogar nur Monaten war es sauer oder krank an den Sehnen und wurde als Leihpferd fr Touristen ausgegeben - oder landete beim Schlachter! Ich war entsetzt ber dieses Verfahren, habe aber nie etwas daran ndern knnen! Dabei waren die Ungarn einmal DIE Reiternation! Doch alle guten Reiter und Trainer sind vor den Ereignissen des Krieges und der Revolution von 1956 in andere Lnder geflohen, was blieb, war nicht der Rede wert!

So verging der Tag. Am nchsten fuhren wir mit dem von einer Diesellok gezogenen Zug nach Debrecen. Lajos zeigte mir die Stadt, die auch "kalvinistisches Rom" genannt wurde und wir aen in einem kleinen, gemtlichen Kellerrestaurant zu Mittag. Es gab Geschnetzeltes mit Nockerln und viel saurer Sahne, dazu saure Gurken als Salat. Spter meinte ich, mein Freund msse dafr einen groen Teil seines Gehaltes ausgegeben haben, das sich damals auf weniger als 3000 Forint belief. (Damals war eine DM 15 Forint wert - heute fast 130!). Aber wir waren glcklich, zusammen zu sein und wenn wir auch manchmal Schwierigkeiten mit der Verstndigung hatten, so gingen wir mit einem Lachen darber hinweg. Stolz promenierten wir dann ber die Einkaufsstrae von Debrecen, bis es Zeit wurde, wieder zum Bahnhof zu gehen und den Rckweg anzutreten. So verging die Zeit wie im Fluge. Pltzlich waren wir wieder am Bahnhof, nur nahmen wir dieses Mal einen Zug in die entgegengesetzte Richtung! Weit und wei lag die Puta zu beiden Seiten der Bahnstrecke, kein Anzeichen von Leben war auszumachen. Die Menschen hatten sich in ihre Huser zurckgezogen, die Tiere waren in ihren Stallungen. Nur auf den Bumen, welche die Bahnstrecke manchmal sumten, saen Bussarde oder Krhen, auf Beute wartend. In Fzesabony muten wir umsteigen und nahmen den Zug auf der elektrifizierten Strecke nach Miskolc. Lajos trug meine Tasche mit den Geschenken fr seine Familie und half mir in die Straenbahn, die uns zu einem Viertel fhrte, wo hohe Plattenbauten die Stadt verunzierten. Dort stiegen wir aus und erreichten bald das Gebude, wo seine Schwester im achten Stock wohnte. Sie war eine groe Frau, ihr Mann berragte sie noch um einen guten Kopf und die zwei Kinder versprachen, ebenfalls in die Hhe zu schieen. Wir wurden herzlich empfangen, obwohl hier die Sprachschwierigkeiten beiderseits schier unberwindlich zu sein schienen. Die Wohnung bestand aus einem kleinen Wohnzimmer, ein schmaler Flur fhrte zu einer kleinen Kche, daneben ein winziges Bad und auf der anderen Seite zwei winzige Zimmerchen - Schlafzimmer und Kinderzimmer. Es schien ein Puppenhaus zu sein, bei diesen Riesen, die darin wohnten. Wir wurden natrlich wieder ausgiebig bewirtet, mein Magen begann langsam zu rebellieren. Zu ungewohnt war die schwere Kost, ausschlielich mit Schweineschmalz und Speck zubereitet - und in welchen Mengen! Auch hier ging zur Begrung das Glas herum, diesmal Wodka! Doch jetzt wurde ich gezwungen, wenigstens einen kleinen Schluck zu nehmen, Lajos erklrte mir, seine Familie sei sonst sehr gekrnkt. Ich hielt also den Atem an und nippte an meinem Glas. Feurig brannte es mir den Hals hinunter und ich mute husten. Das war zuviel fr meinen gebeutelten Magen - zum Glck war die Toilette nicht weit entfernt! Doch schien die Familie einzusehen, da ich den Alkohol nicht vertrug und sie lieen mich danach in Ruhe. Der nchste Tag war Silvester. Morgens kauften wir noch Sekt in rauhen Mengen und etwas fr das kalte Bfett ein, die anderen Speisen waren schon vorbereitet. Am Abend erschien endlich auch die Mutter von Lajos mit ihrem neuen, dem dritten, Mann. Auch dieser schien, wie auch meine Schwiegermutter in spe, den harten Sachen nicht abgeneigt. Lajos' Vater lebte in Debrecen mit seiner um zwanzig Jahre jngeren zweiten Frau und ihrem gemeinsamen, kleinen Mdchen. Diese Zustnde war ich von zuhause nicht gewhnt. Bei uns war es schon eine Schande, das Wort "Scheidung" auch nur in den Mund zu nehmen, obwohl wir evangelisch und auch keine besonders praktizierenden Christen waren. Aber dieses Wort bedeutete Schande und Versagen, zumal fr eine Frau. Hier nun herrschten ganz andere Sitten, zumal zu dieser Zeit manche noch um ihre Karriere frchten muten, wenn sie ffentlich ihre Religion ausbten. Was bei uns Silvester frhlich, ja manchmal frivol ist, bedeutete in Ungarn ein groes, festliches Ereignis. Feuerwerk gab es nur vom Staat organisiert, um so feierlicher wurde es in den Familien begangen. Warmes Essen am spten Abend, kaltes Bfett um Mitternacht und viel Gebck danach, so sah mein erstes ungarisches Silvester aus. Dazu Musik im Fernsehen - und meine erste Nationalhymne, lauthals von allen Ungarn mitgesungen. Danach knallten die Korken und beim Zuprosten fragte pltzlich Lajos

"Anne, willst Du meine Frau werden?" Ich mute erst einmal vor berraschung schlucken, auch war meine Kehle noch wie zugeschnrt von der Feierlichkeit der wunderschnen Hymne. Mit Trnen in den Augen schaute ich zu ihm auf.

"Igen! - Ja, liebster Lajos, von ganzem Herzen!" Dann lagen wir uns in den Armen und die Familie wnschte uns erstaunt Glck, sie waren also genauso berrascht worden von dem Antrag, wie ich. Nach einigem Hin und Her, Dolmetschen und Suchen in meinem kleinen Wrterbuch, fanden wir wieder zu uns selbst. Mit etwas mehr Ruhe attackierten wir das kalte Bfett. Danach hatte ich pltzlich groe Lust, fr meinen zuknftigen Mann zu tanzen, so etwas war mir noch nie passiert! Eigentlich hate ich ja das Ballett, das meine Mutter mich seit meinem dritten Lebensjahr gezwungen hatte, zu besuchen. Als ich fnfzehn Jahre alt wurde, starb meine Ballettlehrerin an einem Autounfall und ich konnte meine Mutter endlich berzeugen, da ich nicht fr den klassischen Tanz geschaffen war. Seither hatte ich jede auch noch so kleine Bewegung vermieden, die mich an das verhate Ballett erinnerte. Jetzt jedoch wollte ich vor Glck tanzen - meine eigene Choreographie, nicht diese strengen Schritte, die man mich gelehrt hatte. Ich holte also eine Platte mit klassischer aber frhlicher Musik und zeigte auf den Plattenspieler. Lajos verstand und ein Leuchten zeigte sich in seinen dunklen Augen.

"Ich tanze fr Dich!" rief ich glcklich und begann in dem kleinen Wohnzimmer mit einigen Schritten zum Aufwrmen. Dann lie ich mich ganz von der Musik tragen und tanzte fast wie in Trance, einen Ausdruck des Glcks bis in die Fingerspitzen! Meine zuknftige Familie schaute erstaunt und ergriffen zu, meine Bewegungen muten ihnen einen Eindruck geben, wie es in meinem Innern aussah! Nach langer, langer Zeit hielt ich auer Atem inne, die Platte war abgelaufen. Lajos nahm mich in seine Arme und kte mich liebevoll. Ich geno diesen Augenblick unermelichen Glcks, dann holte uns die Wirklichkeit wieder ein. In meinem pedantischen Juristenkopf jagten sich die Gedanken. Ich hatte zwar schon lange auf diesen Moment gehofft, aber Hoffen ist nicht die Realitt - jetzt wute ich, da mein Leben einen neuen Gang nehmen wrde. Viel war zu organisieren, Hindernisse mten berwunden werden, das war mir schon jetzt klar und sollte sich spter noch bewahrheiten! Im Augenblick jedoch war in mir eine bersprudelnde Energie und die Hoffnung auf ein glckliches Leben in diesem wunderbaren Land! Als wir uns spt am nchsten Vormittag zum Frhstck? Mittagessen? zusammenfanden, war das Glck auf unsere Gesichter geschrieben.

Zwei Wochen des Glcks, der Liebe und der - mter in Ungarn, dann wieder zurck nach Deutschland, ins Bro, um noch ein wenig Geld zu verdienen, pro forma ein wenig Vorlesungen noch auf der Uni - und mter. bersetzungen muten angefertigt werden, eine Heiratsbescheinigung ausgestellt werden, dazu wurden wieder viele Urkunden bentigt, die muten wieder bersetzt werden, ich wute manchmal nicht mehr, wo mir der Kopf stand - und das alles in grter Heimlichkeit. Meine Familie sollte vor vollendete Tatsachen gestellt werden. In mir war eine unterschwellige Angst, da es meiner Mutter eventuell im letzten Moment gelingen knnte, meine Heirat zu verhindern, um mich, ihre Tochter, ihr nie aufbegehrendes Kind, nicht zu verlieren. Aber ich war entschlossen, mich mit allen Mitteln aus diesem Leben hinter Klostermauern loszureien, meinen eigenen Weg zu gehen!

Briefe wurden in schneller Folge geschrieben, die Antworten kamen postwendend. Mein Chef lie mich sogar manchmal ins Staatsgut telefonieren, wenn eine ganz eilige Sache zu unternehmen war. So vergingen die Monate. Es wurde Sommer, alle Papiere waren fertig und warteten nur darauf, mitgenommen zu werden. Ich beantragte ein neues Visum fr Ungarn, dann kaufte ich mir die Fahrkarte fr Ende Juni, Rckfahrdatum offen. Am ersten Wochenende im Juli sind die internationalen Reitertage von Hortobgy, zu diesem Zeitpunkt wollte ich dort ankommen. Mein Freund war voll mit den Vorbereitungen beschftigt, konnte mich also nicht in Budapest abholen. Ich fragte mich, wie ich es schaffen solle, mein riesiges Gepck zu dem Anschluzug zu bringen, aber die Ungarn sind freundlich und hilfsbereit - ich htte mir keine Sorgen machen mssen. Wohlverstaut ruhte bald alles in dem Gepcknetz des Zuges, der mich nach Fzesabony brachte, dort hie es noch einmal umsteigen, auch diesmal war Hilfe da, dann rollte der Zug langsam durch die groe Tiefebene. Jetzt, im Sommer, war alles braun und trocken. Der Boden staubte unter den Hufen der Tiere und das Gras war von der Sonne verbrannt und braun. berall sah ich Strche in ihren Nestern und die Landschaft war von unzhligen Herden belebt. Auf dem kleinen Bahnhof von Hortobgy wartete Lajos auf mich. Glcklich warf ich mich in seine Arme. Dieses Mal wrde ich nicht im Hotel wohnen, sondern mit meinem zuknftigen Mann in der Puszta. Angemeldet war ich zwar im Fogad, aber der freundliche Besitzer verstand mich augenzwinkernd. Mir viel Glck wnschend setzte er seinen Stempel auf mein Visum, dann nahm mich mein Freund mit auf sein kleines Zimmer, was das Staatsgut ihm als Junggesellen zur Verfgung gestellt hatte. Von Komfort konnte man wahrlich nicht sprechen: Vier kahle Wnde, das ehemalige Wei des Kalkes eher grau und an manchen Stellen fehlte der Verputz. Die Glhbirne war mir schon vertraut, Lampen gab es keine. Eine Gemeinschaftsdusche befand sich am Ende des Ganges, auch hier alles in einem renovierungsbedrftigen Zustand - aber die Liebe ist blind! Was machte es mir aus, was fr Zustnde hier herrschten! Fr mich zhlte nur das eine: Lajos war an meiner Seite und wir lebten Tage ungetrbten Glcks. Er mute zwar arbeiten, aber ich durfte an seiner Seite sein. Ein Kollege lieh mir sein Pferd, so konnte ich meinen zuknftigen Mann immer begleiten, wenn er die Herde hten mute. Von Mittags bis Mittag des folgenden Tages war er im Dienst, dann folgten vierundzwanzig Stunden Ruhe. In der Puszta empfing uns wieder das kleine Huschen, das ich schon bei meinem allerersten Besuch betreten hatte: Ein Raum mit zwei Eisenbetten, einem wackeligen Tisch und zwei noch wackeligeren Sthlen, dazu eine kleine Vorratskammer, das war alles. Als Toilette ein kleines Ding aus Holz hinter dem Stall. Aber mein Glck kannte keine Grenzen. Die herrliche Natur nahm mich ganz in ihren Bann! Morgens, beim ersten Licht des Tages wurde die Herde aus dem Stand getrieben, wo sie die Nacht verbracht hatte, um auf den unermelichen Weiden auf Futtersuche zu gehen. Der Hirte begleitete die Herde, wenn sie auf weit entfernten Gebieten weidete, war sie noch in der Nhe des Hauses, gengte es, Blickkontakt zu halten und nur im Falle eines Falles schnell auf sein Pferd zu springen und die Herde wieder zurckzubringen. Mittags und Abends wurde getrnkt. Dazu mute aus einem der Ziehbrunnen, die sich hier und da verstreut auf der Puszta befanden, viele Eimer voll Wasser heraufgeholt werden. Eine schwere Arbeit, die allerdings mit guter Technik nicht zu sehr auf die Muskeln ging. Der schwere Holzbottich hing an einem Eisenstab, der wieder mit dem riesigen Holzschwengel verbunden war. Wenn das ganze erst einmal in Betrieb war, dann half die Pendelbewegung des Holzschwengels mit und erleichterte die Arbeit. Aber trotzdem mute fr eine Herde von etwa 30 Pferden pro Trnke an heien Tagen ber einhundert Mal der Bottich herausgeholt werden. Als Lajos sah, da er Vertrauen in meine Reitknste, auch auf dem losen Hirtensattel, haben konnte, lie er mich fters auf seinem Pferd die Herde bewachen oder wieder heranholen, wenn sie sich zu weit von ihrem Weideplatz entfernt hatte. In der Zwischenzeit bereitete er das Mittagessen vor oder holte Wasser aus dem Brunnen. So wurde ich fast ein weiblicher Csiks. Das waren wunderbare Zeiten! Doch dann hatte uns sehr bald der Alltag wieder! Wir reisten nach Miskolc, um dort alles fr die Hochzeit in die Wege zu leiten. Auf dem Amt legte ich alle meine Unterlagen dem Sachbearbeiter vor, doch dieser schttelte den Kopf und redete sehr schnell in seiner Sprache auf uns ein. Mein Verlobter bersetzte, so gut er konnte.

"Der Beamte erkennt die beglaubigte bersetzung des deutschen vereidigten bersetzers nicht an, Anne! Er sagt, er nimmt nur Urkunden an, die von der deutschen Botschaft in Budapest bersetzt wurden!"

"Aber Lajos, da mssen wir so schnell wie mglich nach Budapest fahren, damit die Sache noch vor Ende der Dreimonatsfrist meines Visums erledigt werden kann!"

"Ich hoffe es, denn ich habe heute meinen Einberufungsbefehl erhalten, Liebste, er lautet auf den 26. August!" berraschte mich mein Verlobter mit dieser Schreckensnachricht. Ich schaute ihn verwundert an.

"Ja warst du denn noch nicht beim Militr?"

"Nein, es bestand ja keine Eile! Doch jetzt, wo ich eine Auslnderin und noch dazu eine aus dem Westen heiraten will, da meinten die Behrden, es sei besser, ich erledige meinen Wehrdienst jetzt! Hoffentlich kann ich noch zu den berittenen Grenzschtzern!" Es wurde mir ganz hei vor Angst. Drei Wochen mindestens fr das Aufgebot, dann die Ungewiheit, wie lange die bersetzung dauern wrde - die Zeit wurde sehr knapp bis Ende August!

"Lajos, kannst du nicht morgen frei nehmen, damit wir so schnell wie mglich nach Budapest fahren knnen?" fragte ich hoffnungsvoll und Lajos versprach, bei seinem Chef anzufragen. Dieser hatte glcklicherweise Verstndnis fr die Bitte meines Verlobten und so bestiegen wir am nchsten Morgen sehr frh den Zug, der uns in stundenlanger Fahrt in die Hauptstadt brachte. Dort nahmen wir ein Taxi und fuhren ins Botschaftsviertel. Auf der deutschen Botschaft war man sehr zuvorkommend und versprach, natrlich gegen Aufpreis, die bersetzungen so schnell wie mglich zu erledigen und uns umgehend zuzuschicken. Die Sache ri zwar ein groes Loch in mein Budget - aber was konnte ich dagegen tun! Wir warteten also gespannt jeden Tag auf die Post, bis eines Tages doch noch ein groer Umschlag mit dem Botschaftsstempel ankam. Noch am selben Abend fuhren wir nach Miskolc, um am nchsten Tag zur ffnung des Standesamtes dort die Papiere abgeben zu knnen. Der Beamte nahm die bersetzung dieses Mal an, fand jedoch wieder ein Haar in der Suppe.

"Auf der Besttigung Ihres Wohnsitzes in Deutschland fehlt aber der Vermerk, da Sie noch ledig sind!" bemerkte er mit sturer Miene. Ich wurde bleich, fate mich aber sehr schnell wieder.

"Sie haben aber eine gesonderte Besttigung, da ich noch unverheiratet bin!" warf ich ein. "Der Vordruck der Wohnsitzbesttigung sieht keinen solchen Eintrag vor, warum auch!"

"In unserem Land gehrt das aber dazu!" beharrte der Beamte. Ich war nahe daran, in Trnen der Wut auszubrechen, ri mich aber zum Glck noch einmal zusammen.

"In unserem Land aber nicht, deshalb habe ich ja die gesonderte Besttigung, beglaubigt und bersetzt von der Botschaft!" Lajos bersetzte das alles und fgte am Ende noch hinzu:

"Ich mu Ende August zum Militr, bitte geben Sie uns doch die Chance, noch davor zu heiraten!" Der Beamte wollte seinen Einberufungsbefehl sehen, warf einen kurzen Blick auf uns und nickte dann leicht.

"Gut, ich nehme die Urkunden an und werde das Aufgebot ausstellen!" Wir atmeten erleichtert auf.

"Ach, noch etwas!" rief der Beamte. "Sie mssen mir noch von einem ungarischen Amtsarzt eine Besttigung bringen, da Sie aufgeklrt sind!"

"Das ich WAS bin???" So etwas war mir noch nicht vorgekommen. Wozu sollte dies gut sein? Aber es war nun einmal Vorschrift und so gingen wir gleich zum Amtsarzt, der jedoch nur am nchsten Tag Nachmittags Sprechstunde hatte. Also schnell den Chef von Lajos anrufen, da wir erst spter kommen, dann bernachteten wir bei meiner zuknftigen Schwgerin. Der Amtsarzt wollte erst nichts von uns wissen, da er nicht versichern knne, da ich auch alles verstnde, doch lie er sich endlich berzeugen, da Lajos mir alles gut bersetzen knne. Die bestand darin, mich zu fragen, ob ich wisse, wie Kinder entstehen und was Verhtung sei. Daraufhin stellte er einen Schein aus, den wir sofort auf das Standesamt brachten. Nun war alles erledigt und wir fuhren wieder nach Hortobgy, wo Lajos wieder seine Arbeit aufnahm. Das Wetter war herrlich, hei aber trocken. Und fast immer wehte ein leichter Wind, der die ber dreiig Grad ertrglich erscheinen lie. Ich lebte ganz meiner Passion der Reiterei und dem freien Leben in der Puszta. Dann endlich erhielten wir ein Schreiben, da die Hochzeit am 24. August stattfinden knne. Zwei Tage vor der Einberufung! Jetzt war es auch an der Zeit, meine Familie zu informieren. Der schnellste Weg war ein Telegramm mit einigen wenigen Worten:

Hochzeit 24.8. STOP Wenn ihr kommen wollt reicht Telegramm mit Datum STOP

Die Antwort lie nicht lange auf sich warten:

Ankomme 20. STOP

In der Zwischenzeit wollten wir nach einem Hochzeitskleid schauen, das wir zu leihen wnschten und auch alle sonstigen Vorbereitungen ttigen. Die Feier sollte in engstem Familienkreis stattfinden, in einem kleinen Restaurant mit einem kleinen Orchester. Nach ungarischem Brauch bentigte ich auch noch ein rotes Kleid, fr den Brauttanz nach Mitternacht. Inzwischen habe ich auch an anderen Hochzeiten in Ungarn teilgenommen, die oft mehr als dreihundert Personen fr drei Tage versammelten. Die ganze Familie arbeitete, Schweine und Geflgel wurde geschlachtet, Unmengen von Gebck und Torten bereitet, Kistenweise Alkohol herbeigeschafft. Ein Orchester, oft Zigeuner, spielten unentwegt zum Tanz auf, bis um Mitternacht die Braut sich umkleidete und jeder, der sie zu einem kurzen Tanz aufforderte, mute anschlieend seinen zahlen in Form von einigen Banknoten, zum Wohl des jungen Paares.

Einige Tage spter kam die schwangere Frau eines Kollegen von Lajos mit ihrer Schwester im Auto zu uns in die Puszta heraus gefahren. Lajos schickte mich mit ihnen zurck, um im Dorf ein wenig einzukaufen, da unsere Vorrte zu Ende gingen. Auf der Rckfahrt sollte die Schwester, die gerade ihren Fhrerschein vorbereitete, ein wenig das Auto lenken. Ich nahm im Fond Platz, die schwangere Schwester auf dem Beifahrersitz. Vor uns lag die trockene Piste, viele Meter breit und die flache Grasebene, viele Kilometer breit. Nur links befand sich ein, um diese Zeit trockener, Bewsserungsgraben. Die Fhrerscheinanwrterin gab vorsichtig Gas und wir entfernten uns von der kleinen Htte. Das Auto beschleunigte nun auf der guten Piste, meine Gedanken beschftigten sich mit der Einkaufsliste. Wir waren schon fast am Ende des Weges, kurz bevor er in eine Asphaltstrae bergeht, als das Auto zu schlingern begann. Die Fahrerin geriet in Panik - statt auf die Bremse zu treten, gab sie noch mehr Gas. Ihre Schwester klammerte sich mit totenblassem Gesicht an den Trgriff. Ich war hinten festgeschnallt und konnte zu wenig ungarisch, als da ich eine Warnung htte rufen knnen. Mit immer grerer Geschwindigkeit nhrte sich der kleine Wagen dem Graben, die Frauen vor mir schrien auf, dann gab es einen Krach und es wurde still. Ich befreite mich aus meinem Gurt und stieg mit zitternden Beinen aus dem Wagen, der mit dem Motor voran im Graben steckte. Die beiden Frauen schienen bewutlos, auch hatte ich nicht die Kraft, sie aus dem Auto zu befreien, lief also so schnell ich konnte zu einem nahem Stall, wo der ltere Hirte eben seine Herde am Brunnen versammelte. Ich gestikulierte und rief um Hilfe. Er schien mich zu verstehen, denn er rief seinen Kollegen herbei, sie schwangen sich auf die Pferde und ritten zur Unfallstelle. Ich blieb allein im Stall zurck und fhlte nun auch, da mich mein Bein schmerzte. Auf meinem Schenkel war ein riesiger Blutergu im Entstehen. Ich fragte mich, woher er denn kommen knne, da fiel mir ein, da der - Erste Hilfe Kasten! - auf der Hutablage gewesen war, er mute beim Aufprall herabgeschleudert worden sein und mich am Bein getroffen haben. Ich beschlo, mich ein wenig zu bewegen, um nicht ganz steif zu werden. Warme Pferdenasen streckten sich mir entgegen, als ich mich unter die Pferde am Brunnen mischte. Daher sah ich auch nicht die zwei Reiter - Lajos und seinen Kollegen, den Mann der schwangeren Frau - in irrsinnigem Galopp zur Unglcksstelle reiten. Erst als die angstvolle Stimme meines Verlobten zu mir herberklang, bemerkte ich seine Anwesenheit.

"Mir ist nichts geschehen! Lajos!" rief ich und befreite mich aus der Herde. Er fiel fast vom Pferd, so schnell war er aus dem Sattel und rannte auf mich zu. Die Angst um mich war ihm ins Gesicht geschrieben.

"Anne! Liebling!" Er umarmte mich fast brutal und kte mich wild. "Drgm! Du bist unverletzt! Mein Gott, ich hatte solche Angst um dich, als Gbor mit der Nachricht von dem Unfall zu uns heraus kam!"

"Oh Lajos, es war schrecklich! Wenn ich nur vorne gesessen htte! Ich htte ihr den Fu vom Gaspedal stoen knnen. Aber die Schwester stand unter Schock, sie hat noch nicht einmal versucht, etwas zu unternehmen."

"Vergi den Unfall! Komm, wir reiten wieder in die Puszta!" nahm mich Lajos in den Arm und setzte mich vor sich auf sein Pferd. Beschtzt und gehalten von seinen starken Armen lehnte ich mich an seinen warmen Krper und lie mich vom Schritt seines braven Pferdes einlullen. Bei der Htte angekommen, hob mich mein Verlobter vom Pferd und trug mich ins Zimmer. Dort legte er mich sanft auf das Feldbett und bedeckte mich mit Kssen. Der Schock mute doch tiefer gewesen sein, denn ich fiel fast sofort in einen kurzen, aber erholsamen Schlaf. Als ich wieder aufwachte, kam der alte Hirte zu uns und berichtete, was nach unserem Fortreiten geschehen war.

"Wir haben die beiden Frauen aus dem Auto geholt, es bestand ja immerhin die Gefahr, da das Benzin sich in der Hitze entzndet, und haben sie in das kleine Zimmer im Stall gebracht. Mein Kollege ist zum Bro geritten und hat von dort den Krankenwagen bestellt. Der hat die beiden Frauen dann auch bald darauf abgeholt. Beide hatten Verletzungen im Gesicht - sie waren bei dem Aufprall an die Windschutzscheibe geknallt, natrlich hatten sie die Gurte nicht angelegt. Die Fahrerin schien eine Gehirnerschtterung zu haben, beide standen unter Schockeinwirkung. Die Schwangere wurde zur Beobachtung ins Krankenhaus eingeliefert, schon um des Kindes willen." schlo er seinen Bericht. Ich verheimlichte meinen Blutergu, hatte ich doch Angst, da man auch mich vorsorglich ins Krankenhaus brachte. Und zwei Tage spter sollte meine Mutter ankommen! Ich bi also die Zhne zusammen und tat, als ob ich keine Schmerzen htte. Nur Lajos entdeckte natrlich am Abend die Verletzung, lie sich aber berzeugen, nichts zu unternehmen. Mit einer gewissen Furcht erwartete ich die Ankunft meiner Mutter. Wie hatte sie die Nachricht von meiner Hochzeit aufgenommen? Welche Vorwrfe wrde sie mir machen?

Meine ngste erwiesen sich als begrndet: Meine Mutter kam frhmorgens vor dem Fogad an, meinem zumindest auf dem Papier angegebenen, vorlufigen Aufenthaltsort. Ich hatte die Nacht in einem freien Zimmer des Hauses verbracht, um wenigstens den Schein zu wahren. Lajos war bei der Arbeit. Als es an meiner Zimmertr klopfte, war ich bereits angezogen und wartete mit bebendem Herzen auf die Konfrontation.

"Guten Tag, Anne!" grte mich meine Mutter mit khler Miene. Skeptisch schaute sie sich in dem kleinen Gstezimmer um, als ob sie hoffte, meinen zuknftigen Mann dort zu berraschen.

"Hallo, Mutter! Hast du eine gute Fahrt gehabt?" fragte ich, nur um berhaupt etwas zu sagen und die angespannte Lage etwas zu verbessern.

"Ja, ich war in vierzehn Stunden hier, natrlich ohne auer zum Tanken und an den Grenzen anzuhalten." bemerkte meine Mutter.

"Willst du dich nicht bei mir entschuldigen?" fragte sie dann bergangslos und lie mich sprachlos mitten in der Bewegung innehalten.

"Entschuldigen??" Die berraschung mute mir ins Gesicht geschrieben gewesen sein, denn meine Mutter lie sich zu einer Erklrung herbei, was sonst nicht ihre Art war.

"Natrlich! Du stellst die Familie vor fast vollendete Tatsachen, lt mir kaum Zeit, mir ein Visum zu besorgen, in der Tat mute ich es an der Grenze beantragen und habe es dann im Schnellverfahren bekommen und hast dir die Schwere deines Entschlusses wohl noch nicht vor Augen gehalten! Was wird aus deinem Studium? Wie willst du hier leben und von was? Was kann dir der Kerl hier bieten, was wir dir nicht geben knnen?" Von der Flut der Fragen berrollt, beschrnkte ich mich auf Schweigen. Was sollte das berhaupt, mir solche Fragen kurz vor meiner Hochzeit zu stellen? War denn nicht alles entschieden? Ich wrde die Liebe finden, ein Leben, wie ich es mir immer vorgestellt hatte, mit Tieren und in unverflschter Natur mit einem verstndnisvollen Mann - war es das denn nicht wert, da man dafr ein ungeliebtes Studium aufgab? Natrlich wrde ich mir mit der Zeit eine Arbeit suchen mssen, doch das war vorlufig von untergeordneter Bedeutung. Aber die berraschungen, die meine Mutter fr mich parat hielt, waren noch nicht vorbei.

"Da du scheinbar keine Antworten auf meine Fragen hast, werde ich dir hier nur eine geben: Du begehst den Fehler deines Lebens! Du wirfst eine solide Ausbildung hin, um ein ungewisses Leben in diesem kommunistischen Land mit einem dreckigen Auslnder zu fhren! Ich sehe es schon vor mir: Du wirst noch einmal vor meiner Tr Bitte-Bitte machen, damit wir dich wieder in die Familie aufnehmen! Denn eines sage ich dir schon jetzt: Diese Ehe wird hchstens ein paar Jahre dauern! Und dann kommst du heulend wieder nach Hause!" Die letzten Worte stie sie mit einer diabolischen Befriedigung heraus, offensichtlich hatte sie noch Hoffnungen, da die "verlorene Tochter" sich bald wieder unter ihrer Fuchtel befinden wrde! Mir war zum Heulen zumute. Ein paar Tage vor der Hochzeit wird einem von der eigenen Mutter geweissagt, da die Ehe nicht andauern wird - scheulich! Aber es kam noch besser. Meine Mutter holte aus einem der beiden riesigen Koffer, die sie mitgebracht hatte, ihr eigenes Brautkleid hervor. Unter meinen staunenden Blicken warf sie es auf das Bett, dazu einen kurzen Schleier, weie Handschuhe und eine kleine, weie Tasche, alles von ihrer Hochzeit.

"Da ich mir gedacht habe, da du nicht gengend Geld haben wirst, um dir ein Brautkleid leisten zu knnen, habe ich dir meines mitgebracht. Es wird dir schon passen und gengt wohl fr den Tag."

"Aber Mutter, wir wollten uns ein Brautkleid leihen, wie es hier alle jungen Leute tun. Das kostet nicht so viel, wie du denkst. Ich hatte mir eigentlich vorgestellt, in einem langen Kleid mit Schleppe zu heiraten, dazu einen Blumenkranz im Haar und nicht in diesem kurzen Kleid, was vielleicht zu deiner Zeit in Mode war." Protestierte ich leise, doch meine Mutter lie sich nicht beirren, wieder bekam ich eine Kostprobe ihres beherrschenden Charakters.

 
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